Eng aneinander gezwängt, kaum Luft zum Atmen und durstig: Dieses Schicksal erlitten Donnerstag, vor zwei Wochen, 205 Kälber und 24 Pferde. Beide Transporter waren von Polen nach Italien unterwegs - die Pferde, um dort geschlachtet zu werden, die Kälber, um gemästet zu werden.

Qualvolle Reise. Kurz vor der Grenze endete die qualvolle Reise für die Tiere vorerst. Alexander Rabitsch, Tiertransport-Inspektor des Landes Kärnten, stoppte gemeinsam mit der Polizei die Transporter: "Zum Glück noch rechtzeitig", sagte er. Pferde wie Kälber litten großen Durst. "Die Kälber haben geschrien." Acht von ihnen hätten aufgrund ihres jungen Alters gar nicht transportiert werden dürfen.

Auflagen missachtet. "Beim Pferdetransporter wurden alle Auflagen missachtet", sagte Rabitsch. So waren die Tiere nicht in Einzelboxen untergebracht, wie seit 5. Jänner vorgeschrieben, sondern jeweils drei bis vier auf engem Raum zusammengepfercht. Der Sattelschlepper war weder mit einem Tränke- noch mit einem Belüftungssystem ausgerüstet. "Die Temperatur wurde auch nicht überwacht", so Rabitsch. Nachdem alle Tiere versorgt worden waren, ging die Reise weiter. Der Fahrer des Kälbertransporters musste eine geringe Sicherheitsleistung hinterlegen, der Fahrer des Pferdetransporters zahlte 2100 Euro. "Die Strafen sind viel zu niedrig", sagt Agrarlandesrat Josef Martinz. Er fordert einheitliche Kontrollen in ganz Österreich.