Eine fröhliche Oster-Party hat eine Mumps-Endemie im Unteren Drautal zur Folge. Rund 100 Menschen sind erkrankt, in erster Linie Erwachsene, die in ihrer Kindheit nur einmal oder gar nicht gegen Mumps geimpft worden waren. "Täglich kommen neue Fälle dazu. Denn die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also etwa durch Niesen, sehr leicht", sagt Gert Wiegele, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte und Allgemeinmediziner in Weißenstein. Er begrüßt die Impfaktion, die das Land Kärnten gestern gestartet hat. "Dabei ist es wichtig, dass wir jetzt flächendeckend möglichst viele Menschen erfassen", erklärt Wiegele.

Schwer erkrankt. Obwohl die Erkrankung auch bei Erwachsenen in der Regel harmlos verläuft, kann es dennoch zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. "Im Unteren Drautal sind zwei Patienten von Hirnhautentzündung, ein Mann von Hodenentzündung als Folge von Mumps betroffen", weiß Wiegele. "Und die Impfung ist einfach die einzige Vorsorgemaßnahme." Denn Mumps wird durch Viren hervorgerufen, Antibiotika helfen daher lediglich gegen Symptome wie Fieber.

Kostenlos. "Zielgruppe der Impfaktion sind die 20- bis 30-Jährigen. Bei ihnen kann man davon ausgehen, dass sie nur einmal geimpft wurden. Ältere Menschen haben vermutlich einmal Mumps durchgemacht, da es früher einen hohen Durchseuchungsgrad gab. Dann ist man lebenslang immun", sagt Gerhard Olexinski, Leiter der Landessanitätsdirektion, der dennoch niemanden von der Impfung ausschließen möchte. Im betroffenen Bereich ist die Immunisierung kostenlos. Auch genügend Impfstoff sollte vorhanden sein, immerhin handelt es sich bei der Gruppe der 20- bis 30-Jährigen im Unteren Drautal um rund 200 Personen. "Wir haben Impfstoff angefordert", so Olexinski.

Impfung. Bei diesem Vakzin handelt es sich um eine Masern-Mumps-Röteln-Kombination, wie sie heute auch bei Kindern angewendet wird. Früher impfte man lediglich eine Masern-Mumps-Kombination und diese nur ein einziges Mal. Inzwischen weiß man von so genannten Impf-Versagern, wodurch die aktuelle endemische Ausbreitung erklärbar wird. "Erwachsene, die sich jetzt einmal impfen lassen, sind immun", sagt Olexinski.

Die einzige Ausnahme bilden schwangere Frauen. "Sie sollen nicht geimpft werden", so der Landessanitätsdirektor. Der Grund ist die Röteln-Komponente im Impfstoff. Röteln können ein ungeborenes Kind schädigen.