Milli Bitterli, österreichische Vorzeigechoreografin des zeitgenössischen Tanzes, erfragt sich ihre Welt. Beim Villacher Spectrum antwortet sie vergnüglich-geistreich live und via Video. Im Solo "I did once a piece . . ." interessiert Bitterli die Verbindung von Muskelkraft, Hirn und Herz.

Komik. Während sie tanzt, plaudert sie über sich, erzählt ihre Gedanken und Gefühle oder kommentiert ihre Aktionen. Die Doppelung von Bewegung und Sprache erzeugt eine ungeahnte Komik. Wenn Bitterli etwa mit ihrem Körper an einer Wand langsam hinuntergleitet bis sie regungslos am Boden liegt und dabei trocken meint: "Manchmal übertreibe ich gerne", enthüllt sie mit den clownesken Mitteln des Kontrasts Bewegung als Konvention.

Visionen. In "One day at a time" befragt sie ihre Visionen im zeitgenössischen Tanz mit einem Video über ihren Familienalltag mit vier Kindern. Auf den ersten Blick scheinen alle Visionen an den zeitraubenden Anforderungen als Mutter zu ersticken. Zum Glück beweist die kreative Filmmontage das Gegenteil: hier lässt sich eine geniale Künstlerin nicht unterkriegen.