Vor genau 20 Jahren startete der gebürtige Rosentaler Heinz Sitter mit dem ersten von mittlerweile drei Standorten von „Sitter Rücken“ und damit auch seine Mission zu einer besseren Wirbelsäulengesundheit. „Die Anfänge waren holprig“, erzählt der 58-jährige Vater zweier Söhne, denn „das Thema Wirbelsäulengesundheit war noch ein relativ unbekanntes“ genauso wie „den Beschwerden mit gezieltem Muskeltraining zu begegnen“.

Die ersten zwei Jahre befand sich die Rückenschule am eigens dafür ausgebauten Dachboden von „Camping Arneitz“ am Faaker See. „Mit Hans und Hilde Pressinger verbindet mich eine gute und bis heute anhaltende Freundschaft“, erzählt Sitter. Nachdem er privat mit dem Ehepaar trainiert hatte, boten die beiden ihm an, die ersten Jahre der Selbstständigkeit bei ihnen auszuüben und nur die Betriebskosten zu bezahlen: „Das war eine große Unterstützung in der Startphase.“

Mittlerweile gibt es neben Villach seit 2011 auch einen Standort in Klagenfurt und seit 2018 einen in Spittal. „Zukünftig könnten weitere Standorte folgen, Bedarf wäre in den Bezirksstädten jedenfalls vorhanden“, ist sich Sitter sicher. Insgesamt beschäftigt Sitter zehn Mitarbeitende.

Wechsel nach Villach, um näher bei den Kunden zu sein

In den Anfangsjahren waren Sitters Kunden Menschen, die bereits mit Rückenproblemen zu kämpfen hatten, und die, sobald es ihnen besser ging, nicht mehr zum Training kamen, weil „der Aufwand zu groß war“. Er beschloss nach rund zwei Jahren am Faaker See den Umzug nach Villach zu wagen – mit Erfolg. Der heutige Standort in einem Ärztehaus in der Nikolaigasse 39, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum LKH Villach. „Die Lage ist für unsere Kundschaft optimal“, freut sich Sitter. Apropos Kundschaft: Während vor 20 Jahren viele meinten, sie wären mit Anfang 60 schon zu alt für das Rückentraining, gibt es heute Menschen, die erst im Alter von 80 oder älter damit beginnen. Sitter: „Unsere älteste Kundin startete im 95. Lebensjahr. Man ist nie zu alt dafür, etwas für die Gesundheit zu tun.“

Zielgruppe sind Menschen ab 30

Damit es erst gar nicht zu Rückenschädigungen kommt, empfiehlt Sitter, der Sportwissenschaftler ist und viele Jahre als Konditionstrainer im Spitzensport gearbeitet hat, spätestens im Alter von 35, mit dem gezielten Rückentraining zu beginnen. „Ab 25 werden wir schwächer, der Muskelabbau beginnt. Damit es erst gar nicht zu schweren Schädigungen kommt, sollte man am besten präventiv trainieren“, erklärt er. Denn die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre sei besorgniserregend, Patienten mit Schädigungen an der Wirbelsäule würden immer jünger werden. Einen Grund dafür sieht Sitter darin, dass es heute „quasi für alles eine motorische Lösung gibt“, sei es der E-Scooter oder die elektrische Zahnbürste. „Use it or loose it, ist ein bekannter amerikanischer Slogan, also benützte deine Muskeln oder du verlierst sie“, sagt Sitter.

Nicht vergleichbar mit Training im Fitness-Studio

Das Training in den Sitter Rückenschulen kann Rückenschmerzen vorbeugen und, wenn es schon zu Schädigungen gekommen ist, auch behandeln. „Neben der Vermittlung von rückengerechtem Verhalten wird bei uns gezielt die tiefe Rücken- und Bauchmuskulatur gestärkt und durch sanfte Dehnung die Wirbelsäule mobilisiert und entlastet“, erklärt der Trainingstherapeut und weiter: „Es wird am Ende zwar der ganze Muskelapparat trainiert, aber der denn der Fokus liegt ganz klar auf dem Rücken.“

Preislich liegt „Rücken Sitter“ im Bereich eines „besseren Fitness-Studios“. Bevor man mit dem Training beginnt, gibt es immer ein kostenloses Anamnesegespräch inklusive Wirbelsäulen-Testung: „So ermitteln wir die Trainingsfähigkeit und können darauf aufbauend einen optimalen Plan erstellen“, erklärt der Rücken-Profi. In der sogenannten Aufbauphase wird dann zweimal wöchentlich für eine halbe bis dreiviertel Stunde trainiert, in der Erhaltungsphase genügt dann meist einmal pro Woche zu trainieren, um sich den erzielten Muskelaufbau und gesunden Rücken zu erhalten.