Der Fall ließ über Wochen die Wogen hochgehen und sorgte für breite Debatten. Weil ein Bauträger in Velden, die „Marina Village Schmalzl GmbH“, touristische Auflagen beim Bau einer Luxuswohnanlage in bester Lage am Seecorso nicht erfüllt hat, drohte dem Objekt der Abriss. Konkret sieht die Widmung vor, dass Wohnraum je nach Vertragsdetails touristisch genutzt werden muss, Eigentümer dürfen sich selbst nur für einen bestimmten Zeitraum im Objekt aufhalten, die restliche Zeit müsse vermietet werden. Und es muss eine Einheit für Gastronomie zur Verfügung stehen. All dies sah die Gemeinde Velden nicht gegeben und regte ein Behördenverfahren an, dem recht gegeben wurde.

Eigentümer aus Wien, Salzburg, Deutschland und Kitzbühel besitzen im Objekt Anlegerwohnungen, Musiker Andreas Gabalier hat sich das Penthouse mit einem Kaufpreis von mehr als zwei Millionen Euro gesichert. Allesamt wurden aufgerufen, ihre Wohnungen, wie es die Widmung vorsieht, auf touristischen Buchungsplattformen anzubieten. Ihr Verkäufer, Bauträger Wolfgang Schmalzl, selbst vor vielen Jahren Baureferent der Gemeinde, beteuerte, 2400 Nächtigungen pro Jahr vorweisen zu können, und erhob Einspruch gegen den Bescheid des Landesverwaltungsgerichts.

Bescheid vorerst aufgehoben

Dieser Einspruch dürfte vorerst Entwarnung geben, wenn auch zeitlich begrenzt. Der Abrissbescheid wurde vorerst aufgehoben. „Gegen die Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts Kärnten wurde eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof als eine Revision beim Verwaltungsgerichtshof eingebracht. Der Verfassungsgerichtshof hat eine aufschiebende Wirkung zuerkannt“, sagt Armin Ragoßnig, Präsident des Landesverwaltungsgerichts. Die Aufschiebung gilt für die Dauer des Verfahrens am Verfassungsgerichtshof. Wie lange, ist derzeit nicht bekannt. Weder der Veldener Bürgermeister Ferdinand Vouk (SPÖ) noch der Bauträger waren für die Kleine Zeitung am Mittwochnachmittag erreichbar.

Wohnung auf Buchungsplattformen

Das Objekt wird in der Zwischenzeit übrigens zur touristischen Nutzung angeboten. Auf gängigen Buchungsplattformen kann zum Beispiel eine 90 Quadratmeter große Wohnung mit zwei Schlafzimmern für drei Tage im August gebucht werden. Kostenpunkt: 2356 Euro, ohne Frühstück. Um die Widmungsauflagen zu erfüllen, wird das laufende und transparente Anbieten aller Wohnungen auf dem Markt benötigt. Vouk kündigte in der Sache eine harte Gangart und auch weitere Überprüfungen anderer Objekte an, um Zweitwohnsitze und Betongold einzudämmen.