Es sind die letzten Arbeitstage und das bauliche Finale nach mehr als zwei Jahren, das sich derzeit im Camping Bad Annenheim am Ossiacher See einstellt. Im Oktober 2022 wurde für das Areal ein millionenschweres Bauvorhaben erstmals publik gemacht. Der gesamte Platz mit einer Fläche von 5,5 Hektar wurde seither um 5,5 Millionen Euro modernisiert. Eine neue Steganlage mit Hängenetzen und barrierefreiem Zugang, neue Sanitärhäuser mit Unterhaltungs-, Yoga- und Mehrzweckräumen, ein neues Heizhaus mit Solaranlage und neue Stromleitungen und Ladestationen für E-Fahrzeuge wurden in der Zwischenzeit realisiert. „Was jetzt noch offen ist, sind der Parkplatz und das neue Restaurant, dieses werden wir am 20. Juli aufsperren“, sagt Philipp Schuster. Aktuell wird die Verpflegung über einen Foodtruck am See sichergestellt.

Seit vier Jahren betreibt der 37-Jährige als Geschäftsführer der „Camping Bad Annenheim GmbH“ die gesamte Anlage, beschäftigt aktuell 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und versucht ein homogenes Zusammenspiel zwischen Tagesgästen und Campingurlaubern auf die Beine zu stellen. „In den vergangenen vier Jahren konnten wir die Besucherzahlen am Campingplatz um 40 Prozent steigern. Das flexible Urlauben wird immer beliebter“, ist er überzeugt. Was bei dieser Form des urlaubens nicht fehlen darf, sind Erlebnisse, worauf Schuster setzen will. „Wir bieten einen riesigen Spielplatz, Lagerfeuer, eine Hupfburg, Yoga- und Paddelkurse und vieles mehr“, führt er aus. Aktuell ist der Campingplatz mit 300 Stellplätzen zu 60 Prozent ausgelastet, ab der kommenden Woche spricht Schuster von einer Vollbelegung. „Dann haben wir 970 Gäste und ebenso viele Badegäste in unserer Anlage“, freut er sich.

Einen wesentlichen Bereich, um die Gäste zufrieden zustellen, machen die Sanitäranlagen aus, die barrierefrei und hochmodern gestaltet wurden. 46 Duschen und 35 Toiletten sollen Wartezeiten ersparen.

Odyssee an Behördenauflagen

Die vergangenen Jahre und der Umbau brachten für Schuster eine Odyssee an behördlichen Auflagen. Eigentümerin des Platzes sind die Stadt Villach (90 Prozent) und die Gemeinde Treffen (zehn Prozent), mit ihnen galt es Einigung zu finden. „Wir liegen zwischen einem Naturschutz- und einem Überschwemmungsgebiet. Der Platz war 2022 bereits überflutet. Alle Verfahren mussten mit hoher Sorgfalt durchgeführt werden“, schildert Aufsichtsratsvorsitzende Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier. Inzwischen sind alle Genehmigungen bis auf jene für das Restaurant eingelangt. Offen ist auch noch die Errichtung eines Schutzwalls vor Überflutungen.

Camping ist in der Region Villach generell im Vormarsch, auch der Tourismus erkennt das Urlaubssegment als ein Zentrales. Zunehmend Wert gelegt wird auch schnelle und gute Anbindungen von Campingplätzen zu Ausflugszielen oder in die Villacher Innenstadt. In Annenheim wird dieser Bereich durch durch eine S-Bahn-Anbindung abgedeckt. Im Juni konnte das Bad bei freiem Eintritt besucht werden, aktuell liegt der Tageseintritt für Erwachsene bei sechs Euro, Campinggäste zahlen für zwei Personen 58 Euro pro Tag. Der durchschnittliche Camper bleibt im Schnitt nur 3,5 Tage und reist dann weiter. Die Aufenthaltsdauer will Schuster in Annenheim verlängern.