Villach ist die siebtgrößte Stadt in Österreich und die zweitgrößte in Kärnten, nach Klagenfurt. Die Draustadt hat wie viele ländliche Städte das Problem, dass viele kleinere Orte abseits des Ortskerns nicht optimal an die vorhandenen öffentlichen Verkehrsmittel angebunden sind. Grund ist der geringere Bedarf, da weniger Menschen dort wohnen, oft gibt es aber auch keine Genehmigung einer Linienführung, da die Straßen zu eng sind oder es keine Wendemöglichkeiten für die Busse gibt.
Seit Dienstag, 25. Juni, bietet die Stadt daher in Kooperation mit dem Verkehrsunternehmen Dr. Richard vier Kleinbusse für bis zu acht Personen, als Angebot für Gegenden, die bisher noch nicht gut oder gar nicht angebunden waren, an den Linienverkehr. „Alle Menschen in Villach sollen die Möglichkeit haben, einen hochwertigen öffentlichen Verkehr zu nutzen. Mit dem Angebot kommen wir diesem Ziel wieder einen Schritt näher“, sagt Mobilitätsreferent Stadtrat Sascha Jabali Adeh(Erde).
Es gibt einen Unterschied zwischen Haltestellen und Haltepunkte
Die erste Ausbaustufe betrifft die Stadtteile Schütt, Wollanig, Vassach, Heiligengeist und Maria Gail. Hier wird der Linienverkehr mit kleinen Bussen verdichtet beziehungsweise werden neue Linien eingeführt. In Oberwollanig, Unterwollanig, Gritschach, Serai und Kratschach kann per Telefon ein Mikro-Bus:si angefordert werden, der die Fahrgäste dann an einem definierten Haltepunkt abholt und zum Hauptbahnhof oder Hans-Gasser-Platz bringt und auch umgekehrt.
Bei der Präsentation ebenfalls anwesend war Gerald Aigner, Mobilitätsplaner der Stadt Villach. Er gab einen genauen Überblick über die zusätzlichen Haltepunkte. Bei diesen Haltepunkten kann per Telefonanruf ein Mikro-Bus:si angefordert werden. „Bis zu einer Stunde vor Abfahrt kann angerufen werden, damit der Bus an den gewünschten Haltepunkt kommt. Der Transport vom Haltepunkt findet immer zum Hans-Gasser-Platz oder Hauptbahnhof statt. Gerufen können die Busse unter der Telefonnummer (04242) 205 05 05 werden.
Ziel ist es, mit dem niederschwelligen Angebot Menschen zu motivieren, auf den Pkw zu verzichten. „In Villach starten wir hier ein einmaliges Angebot, das am Anfang sicher noch nicht perfekt funktionieren wird“, gibt Jabali Adeh zu bedenken. Jährlich fließen in das Zusatzangebot 780.000 Euro, 50 Prozent davon werden vom Land gefördert. Nach den ersten Erfahrungen im Testbetrieb und je nach Entwicklungen im Regionalverkehr, wird sich im Laufe des Jahres zeigen, wo weitere Nachbesserungen sinnvoll sind. Alle Fahrpläne und Informationen zum neuen Mikro-Bus finden sie hier.