Das Landeskrankenhaus (LKH) Villach und weitere Kabeg-Landeskliniken haben einen bedeutenden Schritt in Richtung Umweltschutz unternommen, indem sie verwendetes Narkosegas recyceln und als reines Medizinprodukt wiederverwenden. In dem Verfahren wird das Gas in Aktivkohlefilter geleitet und dort gesammelt. Bislang wurden bei herkömmlichen Praktiken Narkosegase ungefiltert in die Atmosphäre abgegeben. Dies verursachte erhebliche Umweltauswirkungen. Denn die Narkosegase gehören zu den halogenierten Kohlenwasserstoffen und tragen zum Treibhauseffekt bei.

Die gesammelten Gase beziehungsweise die vollen Aktivkohlefilter werden von einem auf die Wiederaufbereitung spezialisierten Unternehmen desorbiert, gereinigt, geprüft und können im Anschluss als wiederaufbereitete, reine Medizinprodukte – also neue Anästhetika – erneut in den OPs eingesetzt werden. Allein im LKH Villach werden pro Jahr circa 400 Flaschen à 250 ml des Narkosemittels Sevofluran bei Operationen benötigt. Ein Aktivkohlefilter ist übrigens nach dem Verbrauch von zwei bis drei Flaschen voll.

Übergabe im LKH Villach

Die weltweit erste recycelte Flasche Sevofluran wurde von ZeoSys-Geschäftsführer Christian Ewers an das LKH Villach übergeben, das kürzlich den Trigos-Preis in der Kategorie Klimaschutz erhalten hat. Das Verfahren zum Narkosegas-Recycling wird in nahezu allen Kärntner Krankenhäusern und in vielen in Österreich eingesetzt. Ernst Trampitsch, Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin im LKH Villach: „Es ist angedacht, die Anlagen zur Wiedergewinnung der recycelten Gase ortsnäher an die Krankenhäuser heranzubringen, um einerseits effizienter zu werden und andererseits den ökologischen Fußabdruck noch weiter zu verringern.“

Pflegedirektorin Christine Schaller-Maitz, Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel, ZeoSys-Geschäftsführer Christian Ewers, Ernst Trampitsch sowie die Medizinische Direktorin Elke Schindler und der Kaufmännische Direktor Wolfgang Deutz
Pflegedirektorin Christine Schaller-Maitz, Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel, ZeoSys-Geschäftsführer Christian Ewers, Ernst Trampitsch sowie die Medizinische Direktorin Elke Schindler und der Kaufmännische Direktor Wolfgang Deutz © Kabeg

Ein weiterer positiver Effekt des Narkosegas-Recyclings ist laut Trampitsch zudem der deutlich geringere Energieverbrauch: „Da wir das Gas in die Filter leiten und das Atemgasfortleitungssystem nicht mehr angeschlossen sein muss, benötigen wir deutlich weniger Strom und Energie während einer Operation.“