Acht Euro von Landskron zum Atrio oder um rund 20 Euro von Treffen zum Hauptbahnhof Villach. Die Villacherinnen und Villacher machen sich zunehmend mit Uber vertraut. Der Fahrdienstvermittler, der dem Taxi-Business starke Konkurrenz macht und bundesweit bereits knapp 5000 Fahrer im Einsatz hat, hat sein Geschäft auf die Region ausgedehnt. So fährt Uber seit einigen Wochen nun auch im Raum Villach. Die Erwartungen sind vor allem bei der jungen Zielgruppe und Touristen groß, wie Uber-Österreich Chef Martin Essl anführte.
Wie und vor allem wie gut funktioniert das Service? Ein Test der Kleinen Zeitung zeigt: die App ist einfach in der Handhabung und unmissverständlich, die Verfügbarkeit an Autos hängt wie beim Taxi von der Zeit der Buchung ab. In den meisten Fällen ist ein Uber rasch verfügbar, abends muss teils mehr Zeit einkalkuliert werden. So funktioniert die App: Der Fahrgast wählt in der Applikation sein Ziel. Dann wird angezeigt, welche Fahrer zu welcher Wartezeit, mit welchem Wagen und zu welchem Preis verfügbar ist. Mit einem Klick auf „Bestellen“ bekommt der Fahrer per SMS die Bestätigung und holt den Fahrgast ab. Dieser wird automatisch benachrichtigt, wenn der Fahrer noch eine Minute entfernt ist. Gezahlt wird bargeldlos, sowohl Gast als auch Fahrer können den jeweils anderen in der App bewerten.
Kontroverse Erfahrungen
Eine Leserin berichtet: „Mit Uber zahlte ich für eine Strecke, die mit dem Taxi rund 50 Euro gekostet hätte, nur 30 Euro. Der Fahrer war pünktlich und die Kommunikation über die App funktionierte einwandfrei.“ Andere berichten wieder davon, dass es teilweise schwierig sei, einen Uber-Fahrer für die gewünschte Fahrt zu bekommen. Wie viele Uber in den ersten Wochen des Angebots nutzen, ist derzeit noch nicht bekannt. Der Grundpreis beträgt 4,40 Euro, pro Minute werden 40 Cent verrechnet und pro Kilometer 1,80 Euro. Für die Fahrt können zusätzliche Gebühren für die Wartezeit anfallen, wenn der Fahrer vier Minuten gewartet hat, werden 50 Cent pro Minute verrechnet.
Die heimische Taxibranche setzt der Anbieter jedenfalls unter Druck. „Wir stehen schon jetzt unter Druck und haben einen harten Konkurrenzkampf“, sagt Fachgruppenobmann Christian Rumpelnig. Obwohl Uber mit Taxi-Unternehmen vor Ort zusammenarbeitet, sei der digitale Fahrtenvermittler ein Mitbewerber, der sich einen bestimmten Marktanteil sichern will. In Kärnten sei das Taxi-Fahren zudem teuer als in Großstädten. Da man mit Uber zu einem billigeren Tarif fahre, rechnet man auch in Villach mit einer sinkenden Frequenz. Auch die Corona-Pandemie habe das Taxi-Geschäft verändert. „In Zeiten von Corona haben die Leute gelernt, dass sie auch zu Hause feiern können. Dazu kommt, dass viele sparen“, so Rumpelnig weiter.
Go-Mobil in ländlichen Gemeinden
Im Bezirk Villach-Land ist großteils das gemeinnützige Mobilitätsmodell „Go-Mobil“, das speziell für Landgemeinden mit unzureichendem öffentlichen Nahverkehr entwickelt wurde, verbreitet. Das Unternehmen wird von der Go-Mobil-Zertifizierung GmbH (GMZ) betrieben, deren Gründer Maximilian Goritschnig ist. Die GMZ ist verantwortlich für die Betriebsentwicklung und Zertifizierung der Go-Mobil-Vereine in ländlichen Gemeinden. Die Vereine sind gemeinnützige Organisationen, die unter der Dachorganisation der GMZ agieren. Die vergünstigten Vorverkaufsfahrscheine kosten 3,80 Euro und sind ausschließlich bei Mitgliedsbetrieben erhältlich. Der Normalpreis beträgt 5,20 Euro pro Fahrschein. Das Motto von Go-Mobil lautet „Fahr nicht fort, kauf (bleib) im Ort“, um den regionalen Zusammenhalt zu fördern und die lokale Wirtschaft anzukurbeln.