Sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren, Alltagsgewohnheiten zu überdenken, innere Einkehr und ein paar Kilos weniger – das sind wohl die gängigsten Motivationen für Menschen, sich über eine gewisse Zeit einer „Fastenperiode“ zu unterziehen. Wie und wo man gerne fasten würde, das sollte jeder und jede aber zuvor für sich entscheiden, denn das Angebot ist breit gestreut. „Es ist wichtig, diese Dinge zuerst abzuklären“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Heidi Allesch. Fragen wie: Will man beim Fasten in einem Hotel sein, auf einem Berg oder an einem See? Will man dabei für sich allein oder in eine Gruppe eingebunden sein? Allesch bietet, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Martin Weissböck, seit 20 Jahren unter dem Motto „Heilfasten und Wandern“ Fastenwochen am Weissensee an. „Unsere Fastenmethoden werden individuell an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst. Wir haben das ideale Fasten für uns optimiert, angelehnt an die Buchinger Methode und mit ayurvedischen Heilsuppen“, erzählt Allesch. Die Fastengruppe ist dabei auf maximal 13 Personen beschränkt und die Nachfrage ist groß. „Der Weissensee ist ein richtiger Kraftort und das Fasten wird mit Wanderungen, Yoga, Kneippen im See, Sauna und Massagen abgerundet“, sagt Allesch. Der Preis für eine Fastenwoche beläuft sich auf 1320 Euro mit Übernachtung, Fastenverpflegung und ein Rundum-Seminarprogramm.

Klosterfastenwoche um knapp 900 Euro

Wie jedes Jahr steht die Zeit bis Ostern auch im Kloster Wernberg im Zeichen des Fastens. Hier kann man zwischen unterschiedlichen Fastenmethoden auswählen: Beim „Spirituellen Fasten mit Bewegung“ etwa liegt der Schwerpunkt der Klosterfastenwoche neben der Ernährung mit Obst, Gemüsesäften, pürierten Gemüsesuppen und Kräutertees auf viel „Bewegung, wie Wanderungen und ausgiebige Spaziergänge“, erklärt die ärztlich geprüfte Fastenbegleiterin, Elisabeth Klösch. Daneben gibt es auch noch „Basenfasten“ sowie „Fasten nach Dr. Buchinger und Dr. Lützner“. Auch hier gilt: Die Fastenangebote sind gefragt und schnell ausgebucht. Untergebracht ist man während der Fastenwoche in einem der klösterlichen Zimmer, die Preise bewegen sich zwischen 839 und 899 Euro.

Im Kloster Wernberg setzt man auf Suppen und Spaziergänge
Im Kloster Wernberg setzt man auf Suppen und Spaziergänge © Weichselbraun Helmuth

Seit mehr als 20 Jahren eine Begleiterin

In Maria Gail kann man sich durch Gertraud Hofer durch die Heilfastenwoche begleiten lassen. Hofer übt die Funktion der Fastenbegleiterin seit 2009 aus und für sie das Fasten fester Bestandteil im Frühjahr. „Man fühlt sich danach wahnsinnig gut. Zudem stärkt es Kreislauf, Magen, Venen und wirkt Migräne entgegen. Ich kann es jedem, der es ausprobieren will, wärmstens empfehlen.“ Vor den sechs Fasttagen finden zwei Entlastungstage mit Reis, Brot, Kartoffeln oder Obst statt. „In der Fastenwoche selbst gibt es nur mehr Gemüsesäfte- und brühen sowie Kräutertees“, so Hofer. Während der Fastenzeit trifft man sich am Abend täglich zum Austausch im Pfarrhof. Der Infoabend findet am 23. Februar, um 18 Uhr, im Pfarrhof statt. Die Fastenwoche selbst geht von 1. bis 7. März. Der Unkostenbeitrag dafür beläuft sich auf 35 Euro.

Gertraud Hoferer begleitet durch die Fastenzeit
Gertraud Hoferer begleitet durch die Fastenzeit © Schwinger

Wer lieber in einem Hotel unter ärztlicher Aufsicht fastet, der ist wiederum im F.X. Mayr Retreat „Bleib Berg“ in Bad Bleiberg gut aufgehoben. Hier werden ganzjährig Fastenwochen mit einer Mindestaufenthaltsdauer von sieben Tagen angeboten. Das Programm umfasst ärztlich begleitetes Fasten mit Anfangs- und Abschlussuntersuchung sowie unterstützende Bauchbehandlungen und wohltuende Heuwickel zur Entgiftung der Leber. „Das Programm zielt auf Stärkung des Immunsystems, schenkt neue Energie und setzt klare Priorität auf Darmgesundheit“, erklärt die diplomierte F.X. Mayr-Ärztin, Vera Skarja. Die F.X.Mayer Basic-Fastenwoche kostet 1630 Euro.