Die BASF-Millionenerbin Marlene Engelhorn will einen Teil ihres Vermögens, genauer gesagt 25 Millionen Euro, verschenken. An wen das Geld gehen soll, entscheidet aber nicht sie, sondern der „Gute Rat für Rückverteilung“. Dieser wird aus 50 Personen aus der österreichischen Bevölkerung bestehen, unterstützt werden die Ausgewählten von einem Moderatorenteam und Experten.

Ein Brief landete in St. Jakob

Um das Gremium zusammenzustellen, wurden 10.000 Einladungsbriefe verschickt. Die 10.000 Personen wurden zufällig aus dem Zentralen Melderegister ausgewählt und sind nun eingeladen, sich zu bewerben. Einer dieser Briefe landete in St. Jakob im Rosental bei Julia Petschnig. „Im ersten Moment habe ich gedacht, der Brief ist nicht echt“, lacht die 34-Jährige. Nach dem ersten, positiven Schock freut sie sich, dass sie zu den zufällig ausgewählten Personen gehört. „Dass es genau mich trifft, wo ich mich doch sehr genau mit diesen Themen beschäftige, ist absolut großartig.“

Auf Facebook erfährt die Gründerin und Obfrau des Vereins Together, dessen Grundgedanke es ist, Bewusstsein sowohl im Zwischenmenschlichen als auch in umweltbezogenen Bereichen zu schaffen, viel Zuspruch. „Dieser Brief ist definitiv am richtigen Ort gelandet“, heißt es dort unter anderem.

Bewerbung ist fix

Petschnig will sich definitiv um einen der 50 Plätze für den „Guten Rat der Rückverteilung“ bewerben. „Es wäre ein Schwachsinn, es nicht zu tun“, sagt sie und weiter: „Die 25 Millionen würde ich für Projekte einsetzen, die selbsterhaltend sind und mit einer einmaligen finanziellen Unterstützung langfristig funktionieren können – es soll nicht wieder Geld fließen müssen, damit es etwas weiter funktioniert“.

Generell meint Petschnig, dass 25 Millionen, nicht ausreichen, um in ganz Österreich zu helfen, weshalb sie auch durch ihr eigenes Tun andere motivieren will: „Es gibt viel Potenzial, wenn es darum geht, mit Geld zu helfen und viele in meinem Alter, die in absehbarer Zeit erben werden. Ich hoffe, dass ich durch meinen Einsatz bei unserem Verein oder der möglichen Teilnahme beim ‚Guten Rat‘ andere motivieren kann, auch mit ihrem Geld Gutes zu tun.“

So oder so wird Petschnig ihrem Lebensthema treu bleiben, ob mit oder ohne dem „Guten Rat“.