318 Mädchen und 298 Buben erblickten im vergangenen Jahr an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit das Licht der Welt. Insgesamt 616 Babys wurden geboren, etwas weniger als im Jahr 2021, als es 652 Geburten gab, 2020 wurden 603 Entbindungen gezählt, 2019 waren es 615.

Kaiserschnitte im Österreich-Trend

„Ein guter Start ins Leben gelingt, wenn die Bedürfnisse der werdenden Eltern nach Geborgenheit, Sicherheit und persönlicher Betreuung erfüllt werden“, weiß das Geburtshilfeteam rund um Abteilungsvorstand Primarius Freydun Ronaghi und der leitenden Hebamme Bettina Steindorfer. Besonders geburtenstarke Monate waren der September und Dezember. Fast jedes Dritte Kind kommt in St. Veit per Kaiserschnitt zur Welt. 2022 wurden 190 Kaiserschnitte durchgeführt – was klar dem Österreich-Trend entspricht.

„Die positive Resonanz, die unser Haus erlebt, ist erfreulich“, sagt Ronaghi. Zum Großteil sei dies der fürsorglich-familiären Atmosphäre des Krankenhauses als auch der individuellen Begleitung der werdenden Eltern durch Hebammen sowie der pflegerischen und ärztlichen Mitarbeiterinnen während der Schwangerschaft und der Geburt zu verdanken. „Jede Geburt ist ein sehr persönliches und emotionales Erlebnis – genauso wie es die Schwangerschaft und die erste gemeinsame Zeit mit dem Baby sind“, beschreibt Hebamme Bettina Steindorfer. Nach wie vor sehr beliebt ist die Geburtenstation auch bei den steirischen Nachbarn. Zahlreiche Eltern im Bereich der steirischen Landesgrenze entscheiden sich für eine Geburt in St. Veit.

Von Aromapflege bis Homöopathie

Die Wahl für oder gegen einen Entbindungsort hänge für werdende Eltern aber nicht nur mit der Erreichbarkeit und der Philosophie des Hauses, sondern vor allem auch mit den Angeboten zusammen. Um beispielsweise Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern und die Geburt zu erleichtern, können Schwangere eine kostenlos angebotene Akupunktur in Anspruch nehmen. Auch wird die Akupunktur eingesetzt, um bei einer Fehllage des Babys den Impuls zu setzen, dass sich das Kind richtig dreht und so ein Kaiserschnitt umgangen werden kann. Auch die Homöopathie oder die Aromapflege gehören zu den speziellen Angeboten für werdende Mütter und neugeborene Babys. Die Homöopathie aktiviert und unterstützt die körpereigenen Selbstheilungskräfte und wird in der Schwangerschaft, zur Geburtsvorbereitung, unter der Geburt, im Wochenbett oder später beim Neugeborenen angewandt. Ein weiteres Spezialangebot ist die Aromapflege. Damit bietet die Abteilung neben den klassischen Methoden zur Schmerzlinderung auch spezielle Behandlungen an, die Schwangere vor, während und nach der Geburt unterstützen können.

Jede Frau dürfe sich auf das Geburtserlebnis einlassen und aus der Situation heraus entscheiden, ob sie mit den Schmerzen zurechtkommt, oder ob sie Hilfe annehmen will. Die Hebammen wissen aus ihrer langjährigen Erfahrung, dass „alternative Methoden die Entspannung und das Wohlbefinden entscheidend verbessern können“, sagt Steindorfer. Seit dem vergangenen Sommer hat die Station eine Hightech-Geburtswanne mit speziellem Farb- und Musikkonzept für eine entspannte Geburt. „Ohne Zweifel eine tolle Sache und wichtige Investition für unsere Geburtenstation“, fasst die Hebamme zusammen.

So kommen Schwangere gut durch die Erkältungswelle

Derzeit machen allerdings die grippalen Infekte auch vor den Schwangeren und frisch gebackenen Müttern nicht Halt. „Während einer Schwangerschaft konzentrieren sich die Abwehrkräfte vermehrt darauf, den Fötus zu schützen. Das schwächt das Immunsystem der Mutter und macht sie anfälliger für einen grippalen Infekt“, erklärt Ronaghi. Das Baby wird auch während einer Erkältung vom Körper der Mutter gut versorgt. „Ein Risiko für das Kind besteht nur dann, wenn die Erkrankung über einen längeren Zeitraum mit hohem Fieber einhergeht. In so einem Fall sollte man mit dem Arzt Kontakt aufnehmen.“