Zu den Klängen des Gurktaler Walzers wurde die "Jungfrau aus Fleisch und Blut" beim Jubiläumskranzelreiten heuer zu Pfingsten in Weitensfeld präsentiert. Marie-Sophie Tatschl wurde die besondere Ehre zuteil. Die 16-jährige Schülerin aus Weitensfeld begibt sich mit der Rolle der Maibraut auf die Spuren von Karla Dörfler (1947), Heidi Hochsteiner (1972) und Eva-Bianca Treppo, die 1997 diese ehrenvolle Aufgabe übernahm.
Nur alle 25 Jahre wartet eine "echte" junge Dame auf den Sieger des Wettlaufes. Marie-Sophie Tatschl freut sich auf ihren Auftritt: "Es ist für mich und meine Familie eine riesengroße Ehre, ich glaube, es wird ein Pfingstwochenende sein, das man sein ganzes Leben lang nicht vergessen kann". Als im Herbst Bürgermeister Franz Sabitzer und Astrid Reinsberger-Foditsch, als Obfrau vom Weitensfelder Pfingstausschuss bei Marie-Sophie und ihrer Familie anfragten, war die Überraschung groß.
Die junge Weitensfelderin, die der Unternehmerfamilie Fladnitzerentstammt, und die HTBLVA Ferlach mit dem Schwerpunkt Industriedesign besucht sagte nach einer Nachdenkpause zu. Die Zeit bis zum Kranzelreiten vom 4. bis zum 6. Juni wird die "lebende Jungfau" auch mit Vorbereitungen für das Fest verbringen: "Kleiderproben, Reiten und vor allem der Gurktalerwalzer als Ehrentanz sollen geprobt werde".
Präsentation der "echten" Jungfrau:
Um den begehrten Kuss von Marie-Sophie laufen heuer Alexander Ladstätter, 18-jähriger Schüler an der HAK-Althofen, Peter Burkart (18), Schüler an der HTBLVA-Ferlach und Bürgermeistersohn Franz Sabitzer jun. (17), Schüler an der Agrar-HAK in Althofen um die Wette. "Favoriten habe ich keinen, wer von den drei Burschen mich küssen darf", sagt Tatschl, "dass lass ich einfach auf mich zukommen!"
Fix ist jedenfalls, dass die Maibraut mit dem Sieger tanzen wird, die beiden anderen Ehrentänzerinnen sind diesmal Julia Holzer und Elisa Maria Walcher. Hieß es die vergangenen beiden Corona-Jahre kein Gstanzlsingen, kein Kranzelreiten und kein Wettlauf, so ist für das heurige Jubiläums-Kranzelreiten ein volles Programm geplant. "Alle sind froh, dass wir heuer das Kranzelreiten wieder so abhalten können, wie die Menschen es gewohnt sind und ganz besonders heuer mit einer Jungfrau aus Fleisch und Blut", freut sich Bürgermeister Franz Sabitzer.
Bereists am Pfingstsamstag gibt es eine Trachtenmodeschau der Alpe Adria Manufaktur Strohmaier und Musikunterhaltung. Ein Höhepunkt am Pfingstsonntag bildet der Ausritt der Kranzelreiter nach Zweinitz mit der feierlichen Einholung der Jungfrau von Schloss Thurnhof. Das eigentliche Kranzelreiten, dass es seit 1567 in ununterbrochener Reihenfolge gibt und somit heuer zum 455 Male geben wird startet am Pfingstmontag um 14 Uhr.
Gert Köstinger