An die 70 Görtschitztaler kamen zur Bürgerinformation im Gasthaus Liegl in Eberstein, zu der Franz Kallinger, Vorstand des Prozessfinanzierers Advofin, gemeinsam mit dem Wiener Rechtsanwalt Wolfgang List am Mittwoch geladen hatte.
Der Anwalt, der bereits drei Klagen in Zusammenhang mit dem HCB-Skandal eingebracht hat, machte die Bürger darauf aufmerksam, dass man rasch handeln müsse, da der Fall im September verjährt. Während bereits Klagen von Forstbesitzern, Landwirten und Privatpersonen - etwa wegen Wertminderung ihres Besitzes - eingebracht wurden, will man nun auch psychische Folgen des Umweltskandals einklagen.
Sigurd Hochfellner, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, der als Referent geladen war, hält es für sehr wahrscheinlich, dass dadurch verschiedenste psychische Beeinträchtigungen hervorgerufen werden könnten. Dabei gehe es unter anderem um Sorgen, wenn ein Kind oder man selbst einen hohen HCB-Wert aufweist, man die medizinischen Folgen aber noch nicht abschätzen könne.
Um solche Folgeschäden in ein paar Jahren auch abgegolten zu bekommen, sei außerdem das Einbringen einer Feststellungsklage nötig, wie Rechtsanwältin Fiona List erklärte. Konkret beschuldigt werden die Republik Österreich, die Donau Chemie und das Wietersdorfer Zementwerk.
Von ihnen fordert man Ersatz für unterschiedlichste Schäden, von denen einige bereits bewiesen seien, wie jene an den Wäldern. Forstexperte Christian Tomiczek: "Vom Bundesamt für Wald in Wien wurden Zuwachsverluste von 10 bis 15 Prozent festgestellt."