"Mitarbeiter haben nach Nachtdiensten am Heiligen Abend viel mehr als sonst das Gefühl, Positives geleistet zu haben“, sagt die Assistentin der Pflegedirektion, Elisabeth Rogy. Tatsächlich gestalten die 325 Mitarbeiter des Krankenhauses sowie deren Familienmitglieder die Advent- und Weihnachtszeit für Patienten besonders einfühlsam. „Mitarbeiter basteln und backen für einen jährlichen Adventbasar. Es gibt vier Adventsingen auf den Stationen, der Chor 1863 aus St. Veit ist da seit 40 Jahren aktiv dabei. Die Kinder unserer Mitarbeiter sind bei Patientenbesuchen als Engel unterwegs. Sie rutschen und schwirren durch die Gänge, bringen Leben und kindliche Fröhlichkeit mit“, sagt Pastoralassistent Helmut Writzl.


Natürlich wird bei all dem Tun auf den seelischen und körperlichen Zustand der Patienten Rücksicht genommen. „Es ist darüber hinaus auch ein Prinzip der Barmherzigen Brüder, dass die jeweilige Religion von Patienten und Mitarbeitern respektiert, geachtet und die Religionsausübung ermöglicht wird“, sagt Writzl.
Gabriel Stern, ein pensionierter Mitarbeiter, ist als Nikolaus bereits eine Institution im Krankenhaus. Er hat zu Beginn der Adventzeit für jeden Patienten ein gutes Wort, ein Geschenk, Ermutigendes parat. Und natürlich begegnen einander auch zur Weihnachtszeit Leben und Tod. „Heuer werden zwischen 24. und 26. Dezember zwölf Geburten erwartet. Die Kinder kommen bei uns wann sie wollen, medizinisch nehmen wir keinen Einfluss, dass ein Christkindl auf Wunsch geboren wird“, sagt der wirtschaftliche Leiter des Spitals, Manfred Kraßnitzer.

Ursula Drobesch mit Laurenz und Tatjana Knappinger
Ursula Drobesch mit Laurenz und Tatjana Knappinger © Philipp Novak


Heuer macht auf der Geburtenstation Ursula Drobesch ihren letzten Dienst am Heiligen Abend, nach 37 Dienstjahren geht sie in Pension. Nicht ohne zuvor alles getan zu haben, um den neugeborenen Laurenz Knappinger mit Mama Tatjana bis zum Heiligen Abend nach Hause entlassen zu können.
Einige Flure weiter ist die frisch gebackene onkologische Fachpflegerin Cindy Reinprecht dabei, dem Seebodener Herrgottschnitzer Josef Kerschitz vor weihnachtlicher Dekoration den Blutdruck zu messen. Auch auf der Palliativstation wird Weihnachten so gut es geht möglich gemacht. „Ob’s der Christbaum im Krankenzimmer ist oder ein letzter Besuch des Hundes, wo ein anderer Raum zugänglich gemacht wird, wir versuchen zu erfüllen, was gewünscht wird“, sagt Pflegedirektorin Christine Schaller-Maitz. Ordensschwester Maria Theresia von der „Kongregation der Kreuzliebenden Schwestern“ ist auf der Abteilung „Interne-West“ zu den Dienstzeiten anzutreffen, Prior Paulus Kohler ist auch in der Adventzeit im Krankenhaus sehr präsent. Der christliche Anspruch zu helfen, wo Hilfe nötig ist, wird konsequent umgesetzt. Ärzte- und Pflegepersonal ist auch an den Weihnachtsfeiertagen ganz normal im Dienst.
Wenn ein Sterbenskranker ein letztes Mal Weihnachten „daham“ feiern will, dann steht ein mobiler Pflegedienst der Palliativstation bereit. Wer im Spital bleiben muss, der kann am 24. Dezember um 20.30 Uhr in der Krankenhauskapelle mit Spitalspfarrer Joseph Tombert die Christmette feiern.