Dienstag am frühen Morgen machte sich Christian Krassnitzer (40) aus Zweinitz auf den Weg zur Arbeit nach Klagenfurt. Auf der Gurktal Bundesstraße B 93 fiel dem Stadtwerke-Bediensteten ein Licht nahe der Gurk auf. "Ich habe umgedreht, um nachzusehen, was passiert ist", sagt Krassnitzer. Hinter der Böschung fand er ein Autowrack und - zum Teil im Fluss - den verunglückten Lenker.

Unfall. Gegen 4.30 Uhr alarmierte Krassnitzer die Rettung. Ein 25-jähriger Maurer aus Straßburg war laut Polizei in Unterfarcha in einer Linkskurve mit seinem Pkw von der Fahrbahn abgekommen -vermutlich wegen überhöhter Geschwindigkeit. Das Fahrzeug schlitterte über eine etwa einen Meter hohe Böschung und überschlug sich mehrmals. Mit dem Frontbereich blieb das Auto in der Gurk stecken.

Couragierter Ersthelfer. "Der Mann hat sich selbst aus dem Auto befreit und ist halb in der Gurk liegen geblieben. Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen und mit ihm gesprochen, damit er bei Bewusstsein bleibt", sagt Krassnitzer, der seinen Pkw am Straßenrand abgestellt hat. "Es war schockierend zu sehen, dass niemand hilft. Sicher 20 Autofahrer sind an meinem Wagen mit Warnblinkanlage vorbeigefahren", sagt der Ersthelfer, für den Zivilcourage "selbstverständlich" ist. Krassnitzer blieb so lange beim Opfer, bis die Einsatzkräfte eingetroffen waren: "Eine Decke wäre gut gewesen, oder jemand der mir hilft den Mann weiter vom Fluss wegzubringen."

0,52 Promille. Der Verletzte wurde von den Freiwilligen Feuerwehren Straßburg und Althofen aus der Unfallstelle geborgen. "Es hätte viel schlimmer ausgehen können", sagt Friedrich Monai, stellvertretender Kommandant der FF Straßburg. Die Rettung brachte den 25-Jährigen ins Krankenhaus Friesach. Dort ergab ein Alkomat-Test einen Atemluftalkoholgehalt von 0,52 Promille.