Ausnahmezustand herrscht seit dem Wochenende im St. Veiter Bundesschulzentrum. Nahezu jeder Raum im Gebäude stand nach einem Rohrbruch unter Wasser. Der Unterricht für die 1200 Schüler von Bundesgymnasium (BG) und Höherer Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) fiel am Montag aus. Heute ist die schulfreie Zeit vorbei. Ganz wie gewohnt, sieht es im Schulhaus aber nicht aus.

Bestandsaufnahme. 50 Entfeuchtungsgeräte und Ventilatoren stehen seit Sonntag im Einsatz. Damit soll das Schulgebäude trocken gelegt werden. Lehrer, Techniker, Feuerwehr und Landesschulrat trafen sich am Montag Vormittag, um eine erste Bestandsaufnahme der Schäden zu machen. Mehr als 150.000 Liter Wasser flossen nach einem Rohrbruch, den ein defektes Ventil einer Entkalkungsanlage verursacht hat, vom dritten Stock bis in die Kelleräume. "Etwa 10.000 Liter haben wir noch am Sonntag herausgepumpt", sagt der St. Veiter Feuerwehrkommandant Josef Kropiunig.

Schule steht schief. Ein Teil wurde noch am Vormittag entfernt. Der Rest sickert durch Mauern und Decken. Gipskartonplatten und Deckenverkleidungen waren zum Teil einsturzgefährdet. Sensible Gegenstände, wie EDV-Anlagen, Musikinstrumente und Bücher, wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Am schlimmsten hat es das BG getroffen. "Anscheinend ist das Schulgebäude in den vergangenen 20 Jahren einseitig leicht abgesunken. Das Wasser floss hauptsächlich in Richtung BG", sagt HLW-Direktor Walter Martitsch. "Sechs Funktionsräume, wie Musik- oder Chemiesäle, und sieben Klassen müssen vorübergehend gesperrt werden", sagt BG-Direktor Rudolf Elpelt.

Schimmel verhindern. HLW-Fachvorstand Günther Prommer hat den Wasserschaden am Sonntag entdeckt: "Ich war zufällig in der Schule, um Unterlagen zu holen. Da stand alles unter Wasser." Die Trocknungsarbeiten werden rund fünf Wochen dauern. "Wir haben in allen Räumen die Feuchtigkeit gemessen", sagt Johann Harrich von der Firma Munters. In Etappen muss das Gebäude getrocknet werden, damit kein Schimmel in Böden und Wänden entsteht.