Vor zehn Jahren gab es in Friesach eine spezielle Idee: Kleidung, Kinderspielsachen, Bücher, Dekor, Haushaltsartikel, die noch völlig intakt sind, aber sonst auf dem Müll landen würden, ein weiteres Mal zu verwenden. Daraus entstand der „Kost-Nix-Laden“. „Das Projekt wurde damals von vielen belächelt und einige sagten, ‚nach einem halben Jahr ist der Laden eh wieder Geschichte‘. Dem war aber zum Glück nicht so. Damit mehr entstehen kann, ist zusätzlich auch der Verein ‚Friesach im Wandel‘ entstanden, der nicht nur den Laden betreut“, erklärt Vereinsobmann Leo Kudlicka. Mittlerweile wurde aus dem „Kost-Nix-Laden“ der „Mehr-Wert-Laden“. „Sie werden schnell jemanden finden, der sagt: Was nix kostet, ist nix wert. Das ist aber bei den Produkten, die wir haben nicht so“, betont Kudlicka.

Vor zehn Jahren bekamen also Kleidungsstücke und Alltagswaren die Chance auf ein längeres Leben, in dem sie unentgeltlich die Besitzer wechselten. Und dem ist auch heute noch so. „Unser Laden ist ressourcenschonend und gibt den Menschen auch wieder Würde zurück“, sagt der 60-Jährige. Über die Ladentheke geht die Ware dann jeweils freitags von 15 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 11 Uhr in der Wiener Straße 5 in Friesach.

Für das Zehn-Jahr-Jubiläum lädt der Verein daher am Samstag, 23. November um 16 Uhr zur Jubiläumsfeier in den Festsaal der Stadtgemeinde. „Jeder der die Idee und den Gedanken weitertragen möchte, kann vorbeikommen.“

Aus dem „Mehr-Wert-Laden“ heraus entstand der Verein
Aus dem „Mehr-Wert-Laden“ heraus entstand der Verein © Carolin Mand

Was beim Verein noch alles auf der Tagesordnung steht? Neben dem Laden betreibt man auch noch Foodsharing. Dabei landen gute Lebensmittel nicht in der Mülltonne, sondern werden gerettet und weitergegeben. Zwei Gärten sind entstanden, das Projekt einer Stadtimkerin wurde initiiert, Bienenschutzprojekte wurden umgesetzt und eine Obst-Allmende – eine Streuobstwiese – angepachtet. Das Obst kann hier jeder frei ernten. „Natürlich gibt es noch weitere Projekte. Wir sind 60 Mitglieder, die sich ehrenamtlich um die ganzen Aktivitäten kümmern“, erklärt der Obmann.

Damit man das alles umsetzen kann, braucht es auch ein großes Team. „Wir haben 60 Mitglieder. Alle helfenden Hände sind wichtig. Das Kernteam besteht aus 30 Personen, der Rest wechselt. Unterstützen kann man uns mit direkter Mitarbeit, Spenden oder einem Know-how für Dinge wie zum Beispiel unserer Homepage.