Am 5. Dezember fand der internationale Weltbodentag statt. Dieser setzt ein Zeichen für den Bodenschutz und hebt die Bedeutung der natürlichen Ressource, die der Boden darstellt, hervor. Eine Interessensgemeinschaft in St. Veit hat sich des Themas angenommen und möchte auf Probleme, die es in der Stadt und der Region gibt, aufmerksam machen.
„Schätzungen zufolge sind 60 Prozent der Böden in der EU kaputt oder nicht gesund“, betont Peter Baumgartner von der Initiative: „Sie sind belastet mit Schwermetallen und es besteht Handlungsbedarf.“ St. Veit sei davon nicht ausgenommen, die Werte an Schadstoffen „sind hier teilweise höher als in Wien oder Salzburg“, wie Baumgartner weiter erklärt.
St. Veiter Böden in besorgniserregendem Zustand
Die Interessensgemeinschaft machte nun Nägel mit Köpfen und gab eine Bodenstudie in Auftrag. Die Proben wurden an neun Örtlichkeiten in St. Veit und Umgebung entnommen und an das „Envirolab“ im Burgenland geschickt. „Mehr als 40 Personen finanzieren das Projekt, einige von ihnen haben ihren eigenen Boden zur Verfügung gestellt“, so Baumgartner. Das Geld für die Untersuchung aufzutreiben, war nicht einfach: „10.500 Euro kostet das Projekt“, erzählt Initiatorin Anna Egger.
Arsen und HCB vorhanden
Die Ergebnisse lassen laut Baumgartner nichts Gutes erahnen: „Ich habe meinen Grund und Boden auf Schadstoffe getestet und bei mir wurde unter anderem ein sehr hoher Arsenwert festgestellt. Zusätzlich gibt es hohe Werte an Nickel, Chrom und Cobalt.“ Auch Hexachlorbenzol (HCB) ließ sich in seinem Boden in auffälliger Höhe finden. Als Maßstab dafür gelten Richtwerte, die je nach Stoff unterschiedlich festgelegt sind. Die Giftstoffe sind nervenschädigend und steigern vor allem das Krebsrisiko der Bewohnerinnen und Bewohner enorm.
Auch an anderen getesteten Örtlichkeiten wurden alle potenziell gefährlichen Stoffe gefunden. Die Werte variieren je nach Standort, vorhanden seien sie jedoch überall. „Wir müssen dringend feststellen, woher diese Emissionen genau kommen. Es muss ein Monitoring her und danach sind entsprechende Maßnahmen zu setzen“, fordert Baumgartner.
Politik ist am Zug
Um Gesprächstermine wurde bei verschiedenen Institutionen gebeten – unter anderem bei der Kärntner Landesregierung und der Stadtgemeinde St. Veit. Ein offener Brief erreichte ebenfalls Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Bisher ist dahingehend aber leider noch nichts passiert“, bedauert Baumgartner.