Welche Bedeutung hat die zunehmende Digitalisierung für junge Touristikerinnen und Touristiker sowie ihre Ausbildung? Das interessiert auch Lernende und Lehrkräfte an der Kärntner Tourismusschule Villach. Dort unterrichtet Sonja Schusteritsch Tourismusmarketing und Kundenmanagement. „Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels“, fasst sie die Herausforderung zusammen und listet die neuen Anforderungen auf: Technisches Know-how sowie Kenntnisse im Umgang mit sozialen Netzwerken sind eine Grundvoraussetzung, um heutzutage einen guten Job im Tourismus zu bekommen.
Denn um möglichst viele Kundinnen und Kunden zu gewinnen, werden aktuell Facebook, Instagram und andere soziale Medien eingesetzt, auf denen Werbung wesentlich billiger ist als das Schalten von Anzeigen in verschiedenen Prospekten und Zeitungen. So wird einem zum Beispiel der Hotelalltag auf Instagram durch Fotos oder Videos nähergebracht und den Betrieben gelingt es dadurch, engen Kontakt zu den Menschen herzustellen. Weiters werden eigene Programme genutzt, um Hotelbuchungen einfach und schnell abwickeln zu können.
Die Hotelgäste haben sich schnell auf die neuen Annehmlichkeiten eingestellt. Da die Urlauber heutzutage nicht viele Umwege in Kauf nehmen wollen, soll auch das Buchen für sie unkompliziert ablaufen. Durch diese Einstellung nimmt das Interesse an derartigen Plattformen zu, was wiederum den Trend zur Digitalisierung massiv verstärkt.
Sonja Schusteritsch ist der Meinung, dass sich die Anforderungen an Touristiker und Touristikerinnen zwar verändern, dass aber die Berufe keineswegs wegfallen würden.
Das belegen viele Beispiele: Mittlerweile gibt es etwa anstatt des alten Bierblocksystems des Kellners sogenannte Handhelds, die das Aufnehmen von Bestellungen erleichtern. Die Geräte erfordern Übung und Geduld sowie technisches Verständnis, sind aber praktisch und effizient. Auch die Bedienung von Registrierkassen will gelernt sein, um Bestellungen richtig zu verbuchen.
Doch es gibt auch Betriebe, die dem Trend zur zunehmenden Digitalisierung nicht folgen und sich dadurch bewusst von anderen unterscheiden. Sie betonen den persönlichen Kontakt mit den Gästen - und gehen dadurch auf die Bedürfnisse von Menschen ein, die bei aller Digitalisierung nicht vergessen werden sollten.