Vor rund 570 Jahren hat Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden. Damals hätte wohl kaum jemand gedacht, dass sich die Technologie in den nächsten Jahrhunderten dahingehend verändern wird, dass es möglich sein wird, dreidimensional zu drucken.
Aber wie genau soll das funktionieren? Ein 3D-Drucker ist ein Gerät, mit welchem man seine virtuell erstellten Objekte mithilfe eines Kunststoff-Drahts in der räumlichen Welt materialisieren kann. Der 3D-Druck ist ein Fertigungsverfahren, bei dem Druckmaterialien Schicht für Schicht von unten nach oben aufgetragen werden. So entstehen letztendlich dreidimensionale Gegenstände.

Bessere Geräte kosten in der Anschaffung rund 500 Euro, da deren Serienfertigung allerdings bis dato noch eher unüblich ist, kann man diese auch im Selbstbau herstellen. An unserer Schule, der HTL Wolfsberg, wurde ein Workshop für interessierte Schülerinnen und Schüler angeboten, in dem sie die Möglichkeit hatten, ihren eigenen 3D-Drucker zusammenzubauen.


Zwanzig junge Leute ließen sich für den Workshop begeistern, der von HTL-Professor Harald Weilguni organisiert wurde. Vier Tage lang wurde eifrig an den Geräten gewerkelt. Zu Beginn des Projekts wurde das Grundgerüst nach einer Anleitung – diese wurde von einem Experten der Universität Klagenfurt bereitgestellt – aufgebaut, wobei einige dieser verwendeten Teile bereits von einem anderen 3D-Drucker gefertigt worden waren. Als Nächstes wurden die Motoren befestigt, welche den Druckkopf entlang der drei Achsen bewegen. Diesen Druckkopf kann man sich wie das Herz des Druckers vorstellen: In ihm wird der Kunststoffdraht durch eine Düse geschoben, die das Plastik bis zum Schmelzpunkt erhitzt. Durch das Zusammenspiel der Bewegung der Achsen und des Druckkopfs wird auf einer Heizplatte der Grundriss des Objektes gezogen. Mit dieser Methode wird das verflüssigte Druckmaterial Schicht für Schicht aufgetragen, bis die Erzeugnisse ihre fertige feste Form angenommen haben. Das Prinzip haben wir in unseren eigenen Geräten realisiert.

Die Ergebnisse konnten sich zwar sehen lassen, aber dennoch sollte man den zeitlichen Aufwand berücksichtigen. Trotzdem kann man in der investierten Zeit die Funktionsweise des Gerätes besser kennenlernen und seinen technischen Horizont erweitern. Das ging aus der Befragung von Schülerinnen und Schülern hervor, die bei dem Kurs mitgemacht haben. „Bei dem Bau des Druckers hat nicht immer alles beim ersten Anlauf funktioniert, doch aus jedem Fehler konnten wir etwas lernen und Erfahrungen sammeln.“

„Wichtig war es auch, eine gut ausgearbeitete Anleitung zu besitzen – das sollte man bei dem Kauf eines Bausatzes unbedingt berücksichtigen. Denn wenn die Anschlusspläne nicht vollständig oder fehlerhaft sind, kann sich der Bau deutlich in die Länge ziehen.“
Ein weiterer Teilnehmer empfahl, sich Unterstützung zu holen: „Es ist sehr zu empfehlen, mit einer technisch versierten Person oder jemandem in Kontakte zu stehen, der Erfahrung mit 3D-Druckern hat.“

Der Aufwand hat sich gelohnt, denn schließlich konnten die meisten Schüler einen tatsächlich funktionierenden 3D-Drucker mit nach Hause nehmen. Diese Maschinen sind noch fleißig am Arbeiten und verwirklichen die Träume der Jugendlichen. Und wer weiß, wohin diese erfüllten Träume sie eines Tages noch führen werden.