Nur 60 cm sind sie groß, die menschenähnlichen Figuren, die den Lehrern in Japan als Assistenten dienen, egal ob im Turnunterricht, in dem sie Übungen vorzeigen, oder im Physiksaal, wo sie Experimente durchführen. Laut der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“ sammeln die Entwickler hauptsächlich positive Erfahrungen mit Robotern an Schulen. Die Kinder sind aufmerksamer, erzählen zu Hause vom Unterricht und sind vor allem nicht misstrauisch. Das bestätigt auch Wolfgang Werth, Professor für Regelungstechnik und Studiengangsleiter an der FH Kärnten: „Vor allem jüngere Generationen sind Robotern gegenüber im Allgemeinen sehr offen, im Gegensatz zur älteren Generation, bei der man häufig auf Angst, Sorge und Abneigung trifft.“
So weit wie in Japan ist man in Europa jedoch noch nicht. In Österreich wird hauptsächlich daran gearbeitet, Roboter zu programmieren und zu bauen. An vielen Universitäten und Fachhochschulen sind Roboter im Einsatz, teilweise selbst entwickelt. An manchen Schulen wie im Gymnasium St. Martin in Villach gibt es Robotik als Schwerpunkt: „In der Kooperation der FH Kärnten mit dem Gymnasium werden vor allem das Verstehen und die Programmierung von Robotern im Rahmen des Informatikunterrichts erlernt“, so Werth. Die Schüler können dort zum Beispiel kleine Legoroboter „zum Leben erwecken“. Ein Legoroboter kostet um die 300 Euro.
Roboter als Lehrer einzusetzen, ist momentan noch ferne Zukunftsmusik, wobei die Technik in diesem Bereich schon sehr weit ist. So ist es schon lange keine Herausforderung mehr, menschenähnliche Maschinen zu bauen, die Fragen hören, verarbeiten und beantworten können. An Grenzen stößt man lediglich bei Gefühlen, Erfahrungen und der Entwicklung der Persönlichkeit.
Genau das ist der springende Punkt, weshalb Roboter Lehrer nicht ersetzen können. Um unterrichten zu können, muss man drei grundlegende Voraussetzungen erfüllen: Man muss Wissen besitzen, man muss dieses Wissen vermitteln können, eine motivierende Persönlichkeit haben und ein gutes Vorbild sein. Letzteres erfüllt ein Roboter nicht - zumindest noch nicht.