Giovanni Palacio, 25 Jahre jung, ist in Philadelphia aufgewachsen. Bevor er nach Österreich kam, unterrichtete er unter anderem an einer Middle School in Montana.

Er hat sich seit seiner Ankunft an einige österreichische Sitten gewöhnen müssen, die ihm zuvor völlig fremd waren. So kommt es in den Vereinigten Staaten häufig vor, dass man Fremde auf der Straße anlächelt oder spontane Freundschaften schließt. „Wenn man jemanden zum ersten Mal trifft, wird man ihn nett grüßen und anlächeln, aber das muss nicht gleich heißen, dass man wirklich befreundet ist.“

Natürlich ist dieses Konzept den Österreichern nicht absolut fremd, doch als Gesellschaft sind wir um einiges verschlossener. Laut Palacio verleiht dies Freundschaften jedoch eine gewisse Authentizität. Außerdem hält man in Österreich in Gesprächssituationen nur kurz Augenkontakt. In Amerika ist das anders, dort blickt man seinem Gegenüber wesentlich länger in die Augen. Der Native Speaker gibt zu, dass es Zeit braucht, um sich an diesen kulturellen Aspekt zu gewöhnen. „Ob es an ihren fehlenden Englischkenntnissen liegt oder sie sich dabei einfach unwohl fühlen, Klagenfurter sprechen mich meistens auf Deutsch an.“

Ganz im Gegensatz zu größeren Städten, wie zum Beispiel Wien oder Laibach, wo die Einwohner sich über die Gelegenheit, Englisch zu sprechen, meist freuen. Mit seinen Deutschkenntnissen ist Palacio gut genug für die meisten Alltagssituationen ausgerüstet. Schwierigkeiten treten erst dann auf, wenn eine Person nach etwas sehr Bestimmtem, wie einer Bonuskarte, fragt. In diesen Fällen kommt er fast immer mit einem charmanten Lächeln davon.