"Zuerst ist der Sturm, dann der Schnee und schließlich der Käfer gekommen. In Osttirols Wälder schaut es aus wie nach der Apokalypse", stellten Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint und Osttirol-Bezirkssprecher Günther Hatz in einer Aussendung fest. Alleine im Jahr 2022 betrug die Schadholzmenge aufgrund von Sturmschäden und Waldschädlingen weit
über drei Millionen Kubikmeter, das entspricht der 15-fachen Menge der Normalnutzung eines Jahres. "Im Oktober-Landtag beschließen wir 7,5 Millionen Euro Unterstützung für die Waldschäden in
Nordtirol. Und Osttirol darf mit dem kaputten und ramponierten Straßen- und Wegenetz nicht alleine gelassen werden. Ich habe deshalb ein Unterstützungspaket von der Landesregierung im Landtagsausschuss eingefordert. Es kann ja nicht sein, dass Waldbesitzer und Wegerhalter für diese Katastrophenereignisse gleich doppelt draufzahlen müssen", betonte Sint.

Die Volkspartei Lienz und Martin Mayerl, VP-Landtagsabgeordneter und Dölsacher Bürgermeister reagieren auf die Kritik der Liste Fritz: "Angesichts der teils dramatischen Borkenkäfersituation hat sich die Landesregierung verstärkt für Osttirol eingesetzt und auch entsprechende finanzielle Mittel lukriert. Diese Woche wird der Tiroler Landtag ein vereinfachtes Förderungsmodell für die Gewährung von Beihilfen für private Elementarschäden beschließen. Damit soll die Antragstellung und Abwicklung noch einfacher werden und Käferholz so schnell wie möglich aus dem Wald gebracht werden", steht in der Aussendung.

Schadholzgipfel und "Klimafitter Wald"

Es sei laut Volkspartei Lienz auch dem aus Osttirol stammendem Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zu verdanken, dass
auch im Bund entsprechender Fokus darauf gelegt wird. Dazu kommen gezielte Förderschienen von seiten des Landes, die unter anderem nach den schweren Sturmschäden im Juli und dem daraufhin auf Initiative von Landeshauptmann Anton Mattle abgehaltenen Schadholzgipfel zu verdanken sind. "Wenn die Liste Fritz von apokalyptischen Zuständen spricht, ist das ein Affront gegenüber der gesamten Osttiroler Bevölkerung", sagt Mayerl.

Im Bezirk Lienz wird seit Monaten mit Hochdruck daran gearbeitet,
Schadholz aus den Wäldern zu entfernen und wiederaufzuforsten, unter anderem wird hier das von Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler
initiierte Projekt 'Klimafitter Bergwald' umgesetzt. "Denn der Wald ist nicht nur die grüne Lunge Osttirols, sondern auch wichtiger Schutz vor Lawinen, Muren und Verklausungen. Deshalb ziehen die Osttirolerinnen und Osttiroler hier an einem Strang und brauchen keine Buh-Rufe von der Liste Fritz", betont Mayerl.