"80 Prozent": Dieser Wert hat bei der Präsentation des neuen Drauradweg-Leitsystems für überraschte Gesichter gesorgt. "80 Prozent der italienischen Radfahrer, die von Innichen nach Lienz fahren, besuchen die Lienzer Innenstadt nicht (!)", sagte Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes Osttirol. Sie wählen lieber den Weg direttissima vom Radweg zum Bahnhof in den Zug. Und diesen Wert will man nun mit vereinten Kräften senken. "Es geht darum, unsere Innenstadt nach der Covid-19-Pandemie wieder so gut wie möglich zu beleben", sagt auch Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ).
Das Projekt basiert auf mehreren Pfeilern. Einer davon ist der Bulle des Lienzer Künstlers Jos Pirkner. Theurl sagt: "Wir wollen zeigen, dass Lienz die informelle Geburtsstadt von Red Bull ist."Er verweist in diesem Zuge darauf, dass die "Kastner Agency" des Osttirolers Hansl Kastner die Marke Red Bull gemeinsam mit dem verstorbenen Gründer Didi Mateschitz geschaffen hat. Pirkners Bullen zieren ja das Headquarter des Getränkeriesen in Fuschl am See in Salzburg. Und die Verantwortlichen des Tourismusverbandes hoffen auch, dass der Faktor Formel 1 eine Rolle spielen wird. "Die ganzen holländischen Fans von Weltmeister Max Verstappen werden ein Foto mit dem Bullen haben wollen", so Theurl.
14 Regeln für italienische Radtouristen
Umgesetzt hat das Projekt die Agentur "20four" von Lukas Nöckler-Wimmer und Lucas Kofler. Jos Pirkner verlangt übrigens keine Leihgebühr dafür, dass seine berühmte Bronze-Skulptur über den Sommer auf dem Johannesplatz steht.