Um ultraschnelles Internet in die Tiroler Gemeinden zu bekommen, braucht es zuerst eine entsprechende Infrastruktur. Deren Entstehung wird von Bund und Land mit Förderungen unterstützt: Im Rahmen der Bundes-Sonderrichtlinie „Breitband Austria 2030: OpenNet“ soll die Breitbandinfrastruktur hergestellt und Glasfasertechnologie in die Gemeinden gebracht werden. Das Land Tirol beschloss heuer Gemeinden, Gemeinde-Kooperationen oder Gemeindeverbände, die eine solche Bundesförderung zur Realisierung der Projekte erhalten, anschließend zusätzlich zu fördern – mit einer sogenannten Anschlussförderung. Diese beträgt zehn Prozent der förderbaren Projektkosten.

Im Rahmen der ersten Ausschreibung von „Breitband Austria 2030: OpenNet“ haben 41 Projekte von Tiroler Gemeinden einen Förderzuschlag erhalten. Deren Gesamtprojektkosten betragen über 51 Millionen Euro. Der Bund fördert diese Breitband-Projekte in Tirol mit rund 31 Millionen Euro; daran anschließend werden vonseiten des Landes rund 5,1 Millionen Euro „Anschlussförderungen“ bereitgestellt.

„Die Tiroler Gemeindeprojekte werden damit mit einer Förderquote von 60 bis 75 Prozent unterstützt“, betont Gemeindereferent Anton Mattle. Wirtschaftslandesrat Mario Gerber verweist darauf, dass mit dem Ausbau der Breitbandinfrastruktur auch ein Impuls für die Wirtschaft gesetzt wird: „Durch die Planungs- und Bauarbeiten wird ein hohes Investitionsvolumen ausgelöst – es profitieren dadurch direkt heimische Unternehmen und in weiterer Folge auch die Arbeitskräfte in Form von sicheren Arbeitsplätzen.“

Die Mittel für die Tiroler Anschlussförderung entstammen dem jährlichen Breitbandbudget des Landes in Höhe von zehn Millionen Euro – bis zum Jahr 2023 sind es über 100 Millionen Euro, die in den Ausbau des ultraschnellen Internets mit Glasfaserleitungen zur Verfügung gestellt werden. In Osttirol kommen acht Gemeinden - Ainet, Innervillgraten, Iselsberg-Stronach, Kals, Nikolsdorf, Oberlienz, Virgen und  St. Johann im Walde - in den Genuss einer Anschlussförderung.

Ultraschnelles Internet in Tirol – aktueller Stand

In Tirol werden vor allem neutrale Glasfasernetze errichtet, welche regionalen Netzbetreibern zur Nutzung zur Verfügung stehen. Für den Endkunden ergibt sich dadurch eine freie Wahl des Netzbetreibers. 194 Tiroler Gemeinden und 21 Planungsverbände haben aktuell (Stand Dezember 2022) mit dem Ausbau der Infrastruktur für ultraschnelles Internet bereits gestartet oder starten in Kürze – 160 Projekte laufen derzeit in Tirol. Seit 2014 wurden rund 204.000 Menschen in Tirol mit Glasfaseranschlüssen versorgt.