Ein imposantes Naturphänomen erlebten gestern die Besucherinnen und Besucher am Tristacher See. Meterhohe Luftverwirbelungen türmten sich über dem Bergsee auf – der Anblick glich einem kleinen Tornado. Das Spektakel sorgte für große Augen, teils sogar Schrecken. Doch nach wenigen Sekunden war der Spuk wieder vorbei. Verletzt wurde niemand. Wie auf einem Handyvideo zu sehen ist, befanden sich keine Badegäste in unmittelbarer Nähe.

Meteorologe Sigi Fink erklärt

Der Ö3-Meteorologe Sigi Fink, bekannt als Erklärbär meteorologischer Phänomene, meldete sich noch am Abend auf Facebook: "Solche Wasserhosen oder Windhosen sind auch in den bergigen, höher gelegenen Regionen keine Seltenheit." Dazu müsse jedoch laut Fink alles zusammenpassen, wie "schwacher bis mäßiger Wind" sowie "zusammenströmender Wind, der eine Verwirbelung auslöst". In diesem Fall dürfte das der Nordföhn begünstigt haben.

Des Weiteren sei die "geografische Geometrie" – wie beim Tristacher See, der eingeschlossen von Bergen ist, ausschlaggebend. Ein Ereignis, das man nicht nur in Osttirol beobachten kann. "Auch schwache Tornados sind bekannt in Zusammenhang mit Gewittern, etwa einer im Grödnertal oder auf der Villanderer Alm, am Rittnerhorn – wie ich von zu Hause weiß, wo Latschen und Kieferbäume wegrasiert wurden", schreibt der Südtiroler Wetterexperte.