Nun ist auch der letzte Baum gefallen. Binnen weniger Tage wurden die zwölf Obstbäume gefällt und das ehemalige Schlossmoaridyll dem Erdboden gleichgemacht. "Damit ist eine der letzten Streuobstwiesen in Lienz Geschichte. Das ist tabula rasa, ein Kahlschlag. Wir können unseren Enkelkindern davon erzählen, wie hinterhältig hier gearbeitet wurde", schildert Laura Winkler vom Naturschutzverein "Osttirol Natur" aufgebracht. Auslöser war der von der Stadt Lienz beauftragte Abbruchauftrag für einen Teil des alten Schlossmoarhofes, eine Sicherheitsmaßnahme wegen Einsturzgefahr (wir berichteten). Aufgrund der schützenswerten alten Steinmauer war eine Zufahrt mit schwerem Gerät nicht möglich. Deshalb wurde eine temporäre Baustraße errichtet. Doch im Zuge der Baustelle fielen alle zwölf Obstbäume. Warum? "Der Kirschbaum war vielleicht im Weg, aber sicher nicht alle Bäume. Es hätte andere Wege gegeben", ist Winkler überzeugt. In einer Aussendung vor einigen Tagen hieß es von Renate Hözl, Obfrau des Vereins Osttiroler, dass es eine Zufahrt über die obere, nordöstlich gelegene Wiese gegeben hätte. Hier hätte man lediglich den Zaun aushängen müssen.