Das Schreiben der EU, die von Tirol Nachnominierungen an Natura-2000-Schutzgebieten fordert, löst auch bei der Liste Fritz mit Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und Osttirol-Sprecher Markus Sint Kritik an den Verantwortlichen der Landespolitik aus: "Mit ihren Natura 2000-Tricksereien in Osttirol und Nordtirol hat die schwarz-grüne Landesregierung einen Bauchfleck mit Anlauf hingelegt". Beiden sehen sich in ihrer Haltung während der Debatte rund um die Nominierungen insbesondere in Osttirol bestätigt: „Was schützenswert ist, gehört ausgewiesen. Dazu haben sich Österreich und Tirol verpflichtet. Wir haben immer wieder davor gewarnt, mit der EU in dieser Frage ein Katz-und-Maus-Spiel veranstalten zu wollen. Wir haben in Landtagsanfragen 2015 zum ,Kalser Deal‘ davor gewarnt, dass derartige Teilausweisungen EU-rechtlich nicht halten werden.“

So habe etwa Grün-Landesrätin Ingrid Felipe gemeint: "Die Landesregierung geht davon aus, dass der einem klaren fachlichen Konzept folgende Abgrenzungsvorschlag die Zustimmung der Europäischen Kommission beziehungsweise des Habitatausschusses finden wird". Markus Sint stellt fest: "Nix war es, totale Fehleinschätzung! Nur Fördergelder abholen, aber bei Ausweisungen tricksen  zu wollen, das funktioniert mit der EU eben nicht. Natürlich werden Landeshauptmann Günther Platter und Felipe als die zwei Hauptschuldigen jetzt wieder der EU den schwarzen Peter zustecken, aber verantwortlich für das Natura 2000-Debakel sind sie".  Aus Sicht der Liste Fritz wäre es das Mindeste, wenn Platter und Felipe wenigstens die Verantwortung für dieses Debakel übernehmen würden. "Aber wohl auch das kann man von der schwarz-grünen Platter-Regierung nicht erwarten!“ so Haselwanter-Schneider und Sint.

Ärgerlich sei, dass die Bevölkerung vor Ort und die Steuerzahler auf dem Schaden und den Kosten sitzen blieben. Nachnominierungen würden wegen zusätzlicher Gutachten oder gar wegen eines Vertragsverletzungsverfahrens wieder einen Batzen Geld kosten.