Es ist herzzerreißend. Gleich zwei von drei Brüder teilen ein schreckliches Schicksal. Sie leiden an der extrem seltenen Erbkrankheit „Septische Granulomatose“.

Die Diagnose hatte die Familie wie aus heiterem Himmel getroffen. Ihr Jüngster, Benedikt (2), war erst einige Wochen alt, als er plötzlich keine Luft mehr bekam. Seine Lunge war von Pilzen befallen – der untere Lungenlappen musste entfernt werden. „Sein eigenes Immunsystem wurde durch Chemotherapie quasi abgetötet“, schildert Nora Kapaun-Kübeck-Montenuovo, und „durch die neuen, gesunden Stammzellen aufgebaut.“ Und plötzlich der nächste Schock für die Eltern: Auch der ältere Maximilian (3) hat die Krankheit. Unbehandelt wird dies für den Buben tödlich enden. Benedikt hatte Riesenglück. Er konnte mit einer Stammzellentransplantation im April des Vorjahres erfolgreich behandelt werden. Für Maximilian wurde noch immer kein Stammzellenspender gefunden. Die Familie bangt nun um das Leben des dreijährigen Buben.

Mehrere Hilfsaktionen wurden bereits gestartet. Bisher leider ohne Erfolg. Die tragische Geschichte der Familie berührte auch das Herz von Anni Kratzer, Obfrau der Leukämie- und Kinderkrebshilfe Osttirol.

Am 5. März findet eine Typisierungsaktion in Lienz statt, bei der hoffentlich auch ein Lebensretter für Maximilian gefunden werden kann. Gesunde Menschen zwischen 18 und 45 Jahren, können sich in der Lienzer Haspinger Kaserne als potenzielle Stammzellenspender registrieren lassen. Es werden Speichelproben entnommen. Anhand dieser werden die Gewebemerkmale bestimmt. Diese werden an der Innsbrucker Klinik untersucht. Gibt es einen passenden Spender, werden die Stammzellen aus dem Blut des Spenders gefiltert.

Und auch wer nicht als Spender für den kleinen Maximilian in Frage kommt, der kann mit der Typisierung vielleicht einem anderen Menschen das Leben retten. Organisiert wird die Aktion vom Verein „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“. Dieser übernimmt auch die Kosten von 50 Euro pro Typisierung. Darum werden Geldspenden gerne entgegengenommen.

Laut Christian Urban, Vorstand der Grazer Kinderklinik, gleiche die Suche nach einem geeigneten Stammzellenspender jener, nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.

In der Regel gelinge es aber, innerhalb mehrerer Monate einen Spender über internationale Datenbanken zu finden.