Den Stein der Weisen hat noch niemand gefunden, um das Ruder bei den Lienzer Bergbahnen herumzureißen. Sie ächzen unter Abgängen, weil der Hochstein negativ ist, und der Tourismusverband (TVB) als Eigentümer stöhnt unter den Abschreibungen für den Hochstein. Die Spitze des TVB diskutiert über eine Trennung der Lienzer Skigebiete Zettersfeld und Hochstein in zwei Gesellschaften. Währenddessen lässt Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) als Eigentümervertreterin aufhorchen.

Ihre Vision geht in eine völlig andere Richtung. „Ein Auseinanderdividieren der Bergbahnen AG funktioniert nicht. Die Anlagen landen in der neuen Gesellschaft, die ist in einem Jahr Konkurs. Da spiele ich nicht mit“.
Blaniks Lösungsansatz: „Die bestehende Aktiengesellschaft muss den Hochstein im Winter schließen und eine Betreibergesellschaft aus Wirten und Vereinen vom Hochstein und andere Interessenten sollen den Berg mit seinen Anlagen im Winter pachten und betreiben. Damit wäre der Minusposten, der der Hochstein im Winter ist, weg.“

Gefecht zwischen Theurl und Kuenz

Erste Gespräch zur Gründung einer solchen Betreibergesellschaft gab es. Und Blanik wird ihre Vision beim Sondergemeinderat, der für 26. Jänner anberaumt ist und den die ÖVP einberufen ließ, detailliert vorbringen.
In die Bergbahn-Diskussion klinkte sich zuletzt auch Landtagsabgeordneter Hermann Kuenz (ÖVP) ein, was für Irritationen sorgte, weil er im Aufsichtsrat des Tourismusverbandes als stellvertretender Vorsitzender Hochstein-Beschlüsse mittrug. Tourismuschef Franz Theurl und Kuenz führen ihr Gefecht.

Nun gesellte sich auch Nationalratsabgeordneter Gerald Hauser (FPÖ) hinzu. Er betont, die Linie von Theurl zu unterstützen: „Die Kritik von Kuenz ist nicht nachvollziehbar. Kuenz soll endlich seine destruktive Linie, die dem Wirtschafts- und Tourismusstandort Osttirol schadet, zurücknehmen und den Aufsichtsrat des Tourismusverbandes verlassen“.