Im Bezirk Kitzbühel hatten im Vorjahr bereits 2,9 Prozent der neuzugelassenen Pkw einen E-Motor. Der Anteil ist hier doppelt so hoch wie in Innsbruck, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Landesweit hat sich die Zahl der E-Autos im Vorjahr fast verdreifacht. E-Pkw sind für ländliche Regionen sehr gut geeignet. Großes Potenzial gibt es schon heute bei E-Carsharing von Gemeinden und Wohnanlagen, betont der VCÖ.
353 E-Pkw wurden im Vorjahr in Tirol neu zu gelassen, das sind fast dreimal so viele wie im Jahr 2015, macht der "VCÖ - Mobilität mit Zukunft" aufmerksam. Der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen lag in Tirol im Vorjahr mit 1,2 Prozent genau im Österreich-Schnitt. In Vorarlberg fahren sogar 2,3 Prozent der neuzugelassenen Pkw mit Strom. Innerhalb Tirols ist der Bezirk Kitzbühel der Spitzenreiter bei den E-Pkw mit einem Anteil von 2,9 Prozent. An zweiter Stelle liegt der Bezirk Imst (1,5 Prozent) vor der Landeshauptstadt Innsbruck (1,3 Prozent).
Osttirol auf Platz 5
Lienz liegt an mit einem Prozent an 5. Stelle (12 Neuzulassungen). Am niedrigsten ist der E-Auto Anteil im Bezirk Reutte (0,5 Prozent). Österreichs Spitzenreiter bei den neuzugelassenen E-Pkw war im Vorjahr der Waldviertler Bezirk Waidhofen an der Thaya mit 5,2 Prozent, wie die VCÖ-Analyse zeigt.
"Auffallend ist, dass der Anteil von E-Pkw bei den Neuzulassungen in zahlreichen Regionen viel höher ist als in den Städten. Die Annahme, E-Pkw wären Stadt-Autos ist falsch. Im Gegenteil, E-Pkw sind für dünner besiedelte Regionen ideal", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Das ist nicht nur in Tirol der Fall, sondern auch in den anderen Bundesländern. Beispielsweise hat in Oberösterreich der Mühlviertler Bezirk Rohrbach einen fast dreimal so hohen Anteil an E-Pkw wie die Städte Linz und Wels.
E-Carsharing-Angebot von Gemeinden wird zum Trend
In ländlichen Regionen ist der Anteil von Einfamilienhäusern hoch, die E-Pkw können einfach in der Garage aufgeladen werden. "Anstatt von Ölscheichs abhängig zu sein, kann man sich zudem mit einer Photovoltaik Anlage die Energie fürs Autofahren sogar selber erzeugen", so VCÖ-Experte Gansterer. Auch Firmenparkplätze sind gut geeignet, um Lademöglichkeiten anzubieten.
Die Reichweite ist in der Regel kein Problem, auch in den Regionen sind neun von zehn Autofahrten kürzer als 50 Kilometer. Großes Potenzial liegt im E-Carsharing von Gemeinden. In Niederösterreich bieten bereits rund 40 Gemeinden E-Carsharing an, macht der VCÖ aufmerksam. Auch Wohnanlagen sind sehr gut geeignet für E-Carsharing. Die Bewohnerinnen und Bewohner können sich so das Zweitauto und damit einiges an Geld sparen.