Vier Schüler und Hans Lugger als Direktor der Neuen Mittelschule Lienz Nord wurden Mittwoch früh am Bezirksgericht Lienz in den Zeugenstand gerufen. Die zweite Runde im Prozess um jene Lehrerin, die einen Schüler wegen "Haxlstellens" in der Klasse klagte, war eingeläutet. 1700 Euro will die Lehrerin an Schmerzensgeld für erlittene Verletzungen, die zu sechs Wochen Krankenstand geführt hätten. Die von Richterin Sonja Egger aufgerufenen ehemaligen Mitschüler des Angeklagten gaben alle an, den Sturz der Lehrerin beobachtet zu haben. Alle waren sich einig: Der angeklagte Schüler habe der Lehrerin nicht das Bein gestellt, weder bewusst noch unbewusst, meist sei dieser mit ausgestreckten Beinen in der Bank gesessen - wegen Schulbänken, die aufgrund einer Querstange für große Burschen zu nieder seien.  Gernot Gasser als Anwalt der Lehrerin waren die Angaben der jungen Zeugen suspekt. Nach der Reihe fragte er, ob sie Niederschriften erhalten oder Absprachen geführt hätten, was alle negierten. Herbert Weichselbraun, der den Angeklagten rechtlich vertritt reagierte harsch und wies seinen Kollegen zurecht. Der Direktor führte  aus: "Der Angeklagte war nach dem Vorfall im Gespräch mit mir ganz verdattert und er hat sich bei der Lehrerin entschuldigt."