Der Schock der Lienzer "EKZ-Allianz" über die von Bürgermeister Johannes Hibler ausgerufene Volksbefragung betreffend dem EKZ "M 99" saß auch zwei Tage nach der Gemeinderatssitzung von Mittwoch tief.

Ausgang bindend. Alle Vertreter der fünf Fraktionen - ÖVP, SPÖ, LSL, FPÖ und Grüne - im Gemeinderat erklärten unisono, dass der Ausgang der Volksbefragung für sie "bindend für die Zukunft sei". Damit heißt es für die 9971 Wahlberechtigten Lienzer am 8. Februar 2009 Hopp oder dropp für das "M 99". Das geht klar aus der Fragestellung hervor: Soll das Einkaufszentrum M 99 mit Standort im Bereich Genossenschaftsmühle an der Tiroler Straße/Messinggasse mit der im Gemeinderats-beschluss vom 17. Dezember 2008 beschlossenen Dimension realisiert werden? Bürgermeister Hibler verteidigte seinen Schritt, das Volk zu befragen: "Eine Volksbefragung braucht es, weil die EKZ-Allianz über die Köpfe ihrer eigenen Wähler hinweg entschieden hat."

Zweiter Stolperstein. Die Südtiroler Investoren des "M 99" kommen aber auch an einer anderen Front unter Zugzwang. Bis 31. Dezember 2008 muss die Brauneck-Gruppe die ausstehende Verkaufssumme des Mühle-Areals an die Raiffeisengenossenschaft (RGO) überweisen.

Vertrag einhalten. "Wir pochen darauf, dass der Vertrag von den Investoren eingehalten wird", so RGO-Obmann Franz Ganeider. Bisher liegt das Geld auf einem Treuhandkonto und wurde schon einmal vor dem 31. August 2008 vor der Auszahlung gestoppt. Von Seiten der Südtiroler Investoren erklärte Dietmar Niederkofler, dass mit der RGO bereits eine neuerliche Verlängerung vereinbart worden wäre. Davon weiß Ganeider nichts: "Wir wollen uns erst in den nächsten Tagen treffen."