Nacheinander heulten am Mittwochabend im Lienzer Talboden die Sirenen. Starker Rauch bei der mechanisch-biologischen Vorbehandlungshalle in der Mülldeponie Lavant rief den Bauern Johann Trutschnig aus Lengberg auf den Plan, der sofort Brandalarm auslöste und somit Schlimmeres verhindern konnte.

Flammen. "Als wir die Tore öffneten, schlugen uns die Flammen entgegen", erzählt Deponiewärter Josef Dabernig, der gemeinsam mit der Feuerwehr Lavant als erster zum Brandobjekt ausrückte. Gegen 19.45 Uhr hatte sich der sortierte Hausmüll aus unbekannter Ursache entzündet. "Der Müll hat zwei Stunden zuvor die mechanisch-biologische Anlage passiert. Es wird vermutlich zu einer chemischen Reaktion gekommen sein, denn Asche als Auslöser ist im Sommer unwahrscheinlich", sagt Geschäftsführer Ronald Pirker. Der Brand breitete sich im Bereich des grob gelagerten Mülls in der 1500 Quadratmeter großen Halle aus.

Großeinsatz. Insgesamt standen 120 Mann der Feuerwehren Lavant, Lienz, Tristach und Nikolsdorf mit 15 Fahrzeugen im Einsatz. Mit schwerem Atemschutz gelang es den Einsatzkräften trotz starker Rauchentwicklung den Brand in kurzer Zeit unter Kontrolle zu bringen. Durch die enorme Hitzeentwicklung wurde die Halle stark in Mitleidenschaft gezogen. "Sämtliche elektrischen Leitungen, die Belüftung, Außenpaneele sowie das Dach sind beschädigt", sagt Oswald Kuenz vom Abfallwirtschaftsverband Osttirol. Die Schadenssumme steht noch nicht fest.

Keine Einschränkungen. Einsturzgefahr herrschte zu keinem Zeitpunkt. Laut ersten Schätzungen kann die Anlage in 14 Tagen wieder in Betrieb gehen. Für Gemeinden und Betriebe kommt es zu keinen Einschränkungen. Der Müll wird nach Oberösterreich transportiert.