Am 28. Jänner 2008 verunglückte ein 51-jähriger gebürtiger Steirer am Hollbrucker Eck am Karnischen Kamm in Osttirol tödlich. Auf den Tag genau vier Monate später, am 28. Mai stürzte die Mutter fast an der selben Stelle in den Tod.

Zur Unfallstelle. Die Frau aus Mörtschach im Oberen Mölltal wollte gemeinsam mit ihrem 76-jährigen Mann und ihrer 45-jährigen Schwiegertochter, der Witwe des Verstorbenen, die Unfallstelle aufsuchen, wo der 51-jährige Lehrer bei einer Schitour von einer Lawine erfasst wurde, gegen einen Baum prallte und starb. Nachdem der Ehegatte aufgrund körperlicher Schwäche zurück blieb, stiegen die beiden Frauen ohne genau über den Unfallort Bescheid zu wissen, alleine weiter in Richtung "Zenzer Spitze" auf.

Aus den Augen verloren. Die beiden Frauen verloren sich im unübersichtlichen Gelände aus den Augen. Da von der 75-Jährigen bis zum Abend hin jede Spur fehlte, alarmierten Schwiegertochter und Ehemann die Einsatzkräfte. Eine groß angelegte Suchaktion mit über 30 Einsatzkräften der Bergrettung Obertilliach-Kartitsch und Sillian mit Suchhunden, Alpinpolizei, Feuerwehr sowie Rettungshubschrauber C7 musste in den späten Nachtstunden erfolglos abgebrochen werden. Erst donnerstagfrüh konnte die Vermisste nur noch tot geborgen werden. "Die Frau stürzte über einen Felsklopf 12 Meter in die Tiefe und kollerte weitere 100 Meter über felsdurchsetztes Gelände", schilderte Alpinpolizei-Chef Franz Franzeskon. Dabei dürfte sie sich die schweren Verletzungen zugezogen haben. Die 75-Jährige verlor im parallel verlaufenden Graben, nur ein Tal weiter, fast auf selber Höhe wie ihr Sohn, das Leben.