Läuft die Entwicklung in seinen "Bergsteigerdörfern" gegen die Kriterien für das Prädikat, kennt der Österreichische Alpenverein (ÖAV) kein Pardon. Kals kann davon ein Lied singen: Mit dem Bau der Skischaukel und des Hotels Gradonna ist das Großglocknerdorf aus der Initiative für nachhaltigen Alpintourismus hinausgeflogen. Der geplante Ausbau des Skigebiets Thurntaler über Tafinalm und Hochrast bringt jetzt das "Bergsteigerdorf" Innervillgraten in Bedrängnis. Die naturschutzrechtliche Verhandlung für das Vorhaben liegt schon mehr als drei Monate zurück. Das Verfahren ist noch anhängig. Die Stellungnahme des Landesumweltanwaltes erging kurz vor Weihnachten. Und nun gab es harte Bandagen für Josef Lusser, den Bürgermeister von Innervillgraten. Liliana Dagostin, Leiterin der Fachabteilung Raumplanung und Naturschutz des ÖAV, stellte Lusser die Rute in Fenster. "Bei einer Realisierung der geplanten Erschließung wird das Villgratental nicht länger den Bergsteigerdörfern des ÖAV angehören." Punkt.