Für einen schnellen Abstecher soll Osttirol nicht die passende Destination sein. Die Bergwelt sei der perfekte Hintergrund für Träumereien vom Leben auf dem Land und dem Geruch von Freiheit. Die Sendung „Heimatleuchten“ auf ServusTV zeigt Osttirol einmal von einer anderen Seite. Am Freitag, dem 11. Oktober, ab 20.15 Uhr wird die Sendung den Alltag und Lebensläufe der Menschen, die die Region so einzigartig machen sollen, in den Mittelpunkt rücken. Es werden Menschen vor den Vorhang geholt, die Unglaubliches erreicht haben – jedoch nie etwas geschenkt bekamen.

Hüttenwirtin und eigene Käserei

Die Reise startet auf rund zweitausend Metern Seehöhe in der Gemeinde Dölsach bei Johanna Ortner, Hüttenwirtin des Annaschutzhauses. Sie berichtet von Anekdoten, wie von Gästen, die sie immer noch mit „Anna“ ansprechen, von der Namensherkunft und der Geschichte der 1882 von Maler Franz von Defreggen errichteten Hütte. Für die gelernte Konditorin und ihre Schwester Regina Ortner, die seit dem ersten Tag mithilft, ist ein lang gehegter Traum mit ihrer eigenen Hütte in Erfüllung gegangen. Wobei Johanna Ortners Weg sie zuerst in die Sternegastronomie geführt hatte. Im Salzburger Hangar 7 hat sie gearbeitet, bevor sie beschlossen hat, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben.

Mutig sein und dann einfach machen, das macht die Menschen, die in dieser Heimatleuchten-Folge vorgestellt werden, aus. So auch bei Familie Steiner. Lukas und Carmen betreiben den denkmalgeschützten Jakoberhof in Matrei im Vollerwerb. Die Steiners haben eine eigene Käserei errichtet. Die Produkte, darunter Graukäse, Butter, Frischkäsebällchen und Fruchtjoghurts, stammen zu 100 Prozent aus der Nationalparkregion Osttirol.

Debanttal während der Dreharbeiten zu ServusTVs „Heimatleuchten“ in Osttirol
Debanttal während der Dreharbeiten zu ServusTVs „Heimatleuchten“ in Osttirol © ServusTV / Gulliver Theis

Ruhe, Schnaps und älteste Alm

Zu einem Stützpunkt des 3242 Meter hohen Hochschober – Tirols schönsten Aussichtsberg – zählt die Hochschoberhütte auf dem Nassfeld im Leibnitztal. Die Hütte wird von Harri Lucca betrieben. Der gebürtige Oberösterreicher verbringt seine Sommer hier oben und genießt das einfache Leben. Im Winter arbeitet er als Event-Koch in Monaco, auf der Hütte lässt er sich von niemandem hetzen.

In Osttirol ist auch Georg Dorer zu Hause. Der Schnapsbrenner sammelt im Sommer alte Obstsorten, die kaum noch jemand kennt. Dorers Kunden lieben die Schnäpse aus Obstsorten, die sie an ihre Kindheit erinnern. Eines weiß Dorer genau: „Man kann sich Vieles von den alten Leuten abschauen.“ Die Jagdhausalm im hinteren Defreggental zählt zu den ältesten Almen Österreichs. Schon 1212 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Heute verbringen hier fünfzehn Südtiroler Bauern mit über dreihundert Rindern den Sommer. Hannes Peintner, Lehrer aus Südtirol, arbeitet hier als Hirte, zusammen mit Alessio aus Luxemburg, der ein Praktikum absolviert. Ein ungleiches Paar, das im herausfordernden Alm-Alltag zusammenwächst.