Mestre ist ein Teil der Gemeinde Venedig, liegt aber in einiger Entfernung von der weltberühmten Wasserstadt auf dem Festland. Hier hat Nadia Favaro ihre Wurzeln. Seit einigen Jahren schon lebt und arbeitet die 23-jährige in Lienz. Auch ihre Mutter holte sie zu sich nach Osttirol. In den Sommern hat die junge Frau in einer Eisdiele kalte Köstlichkeiten überreicht, im Winter servierte sie in einer Pizzeria italienische Spezialitäten. „So manche kennen mein Gesicht deshalb bestimmt schon. Jetzt darf ich endlich persönlich den Geschmack und das Lebensgefühl aus meiner Heimat Venetien in Lienz vorstellen“, sagt Favaro.

Nadl‘s Café bereichert die Lienzer Messinggasse

Am 7. Juni hat sich die Absolventin einer Gastronomieschule mit ihrer ersten Gaststätte einen lang ersehnten Traum erfüllt. „Ich liebe die Gastwirtschaft, und die Leute hier in der Stadt erlebe ich so freundlich und aufgeschlossen“, lächelt die Jungunternehmerin. Zum Einstand haben ihr die benachbarten Geschäftsleute in der Messinggasse Geschenke überreicht.

Die Messinggasse ist bekanntlich eine der pulsierenden Geschäftsstraßen in Lienz und seit jeher ein beliebter Treffpunkt. Hier schlägt an den Wochenenden auch der Stadtmarkt seine Zelte auf. Nadia Favaro fühlt sich nicht nur angekommen, sondern zuhause: „Mein Vermieter hat die Innenräume wunderschön gestaltet. Meine Gäste sollen sich bei schönem Wetter auch an den Tischen vor meinem Lokal wohlfühlen.“

Die Gewölbe in Nadl‘s Café sind ein Zeugnis der jahrhundertealten Geschichte der Messinggasse in Lienz
Die Gewölbe in Nadl‘s Café sind ein Zeugnis der jahrhundertealten Geschichte der Messinggasse in Lienz © Christoph Blassnig

Selbstgebackenes und italienische Spezialitäten

Nur an den Dienstagen gönnt sich die Gastwirtin einen Ruhetag. An allen anderen Tagen öffnet Nadl´s Café von 9 bis 22 Uhr. Die Jungunternehmerin weiß, dass lange Arbeitstage vor ihr liegen. „Ich bin jung und habe die Ausdauer und die Kraft“, zeigt sie sich voller Tatendrang und setzt auf die Unterstützung einer Kellnerin. „Und auch, falls es mit dem wirtschaftlichen Erfolg nicht klappen sollte, weiß ich dann zumindest, dass ich alles gegeben habe.“

Die Gastgeberin serviert Kaffeespezialitäten, selbstgebackenen Kuchen und hausgemachtes Tiramisu. Es gibt auch ein kleines Frühstück. Außerdem bereitet sie täglich frische Tramezzini zu, also belegte Brötchen mit Aufstrichen und frischen Zutaten. Zum Anstoßen findet sich auf der Getränkekarte das „Lienzer Bussl“ , ein handgemachtes Mixgetränk aus Wodka, verfeinert mit Vanille und „gaaaanz viel Liebe“, wie Herstellerin Verena Steiner verspricht. Natürlich fehlen auch typisch italienische Erfrischungsgetränke und Spirituosen nicht im Angebot.