Es sind nur 151,7 Kilometer Strecke von St. Johann in Salzburg/Alpendorf bis nach Kals am Großglockner. Doch dazwischen breitet sich Österreichs höchstes Bergmassiv aus. Die berüchtigte Glockneretappe soll dieses Jahr besonders anspruchsvoll werden, kündigte das Veranstalterteam bei einem Pressetermin in Lienz an. „Das wird sauschwer für die Fahrer und zugleich ein Leckerbissen, der in die Geschichte der Radrundfahrt eingehen wird“, schwärmte Tour-Direktor Thomas Pupp bei der Beschreibung dieser Königsetappe, die zum dritten Mal in der 73-jährigen Geschichte der Rundfahrt in Kals endet. 3786 Höhenmeter legen die Sportler allein auf diesem Rennabschnitt zurück.

Tour-Direktor Thomas Pupp bezeichnet die diesjährige Glockneretappe als „Leckerbissen“
Tour-Direktor Thomas Pupp bezeichnet die diesjährige Glockneretappe als „Leckerbissen“ © Christoph Blassnig

Die Profiteams haben Respekt

Zwei Schlüsselstellen dürften rennentscheidend werden, mutmaßten Radprofi Niko Riegler und Teamchef Thomas Kofler vom Team Vorarlberg, einem der fünf österreichischen Profi-Teams: Einmal auf Salzburger Seite die Kehren hinauf bis zum höchsten Punkt der Großglockner-Hochalpenstraße, und dann der im Vergleich eher unscheinbare Anstieg in Osttirol von Huben aus bis zum Ziel im Kalser Tal. „Für die Sprinter wird der frühe Glockner bestimmt eine harte Herausforderung“, meint Fahrer Riegler. Je nach Rennverlauf könnte aber auch erst die zweite Steigung gnadenlos offenlegen, wer nach dem Großglockner noch einmal Reserven mobilisieren kann.

Vor einem Jahr ist die Tour of Austria in Sillian zur Glockneretappe aufgebrochen. „Am 6. Juli, dem Tag der diesjährigen Glockneretappe, werden wir schönstes Wetter haben“, versucht sich Hochalpenstraßen AG-Vorsitzender demonstrativ in Optimismus. In einer eigenen Wertung kürt man auch heuer wieder einen Glocknerkönig.

Die Veranstalter touren durch Österreich und rühren die Werbetrommel für die Radrundfahrt
Die Veranstalter touren durch Österreich und rühren die Werbetrommel für die Radrundfahrt © Christoph Blassnig

Vorfreude bei den heimischen Veranstaltern

Einmal mehr betonte TVB-Obmann Franz Theurl den Werbewert derartiger Sport-Großereignisse, die in alle Welt übertragen werden. Die Tatsache, dass zur selben Zeit die Tour de France gefahren wird, sehen die Veranstalter als Unterstützung. „Der Radsport ist in diesen Tagen in aller Munde. Vier der weltbesten Teams werden Fahrer zur Österreich-Tour entsenden.“ Mehrere TV-Stationen, darunter ORF Sport Plus, ServusTV und Eurosport übertragen die Etappe zum Teil live. „Die spektakulären Bilder aus unserer Heimat setzen Osttirol erneut perfekt in Szene“, zeigt sich Theurl erwartungsvoll.

Franz Theurl, Christoph Rogl, Niko Riegler und Egon Groder freuen sich auf den Zieleinlauf in Kals am Großglockner
Franz Theurl, Christoph Rogl, Niko Riegler und Egon Groder freuen sich auf den Zieleinlauf in Kals am Großglockner © Christoph Blassnig

In Kals am Großglockner freue man sich auf das Sportereignis, versicherte Vizebürgermeister Egon Groder. „Die Begeisterung ist schon jetzt spürbar“, ergänzte Mitorganisator Christoph Rogl. „Wir sind stolz auf unsere vielen Helfer und wir sind top vorbereitet.“