Großeinsatz in Oberkärnten: 25 Feuerwehren des Bezirkes Spittal an der Drau waren seit Sonntag im Einsatz. Gegen 17 Uhr war es oberhalb von Mühldorf im Mölltal zu einem riesigen Waldbrand gekommen. Am "Burgstallberg" im Bereich der Zufahrt zur Baustelle Reisseck II standen laut Informationen der Landesalarm- und Warnzentrale  mehrere Hektar Waldfläche in Flammen. "Rund 200 Meter oberhalb der ÖBB-Tauernbahnstrecke deuteten bereits massive Rauchschwaden auf einen sich ausdehnenden Waldbrand hin", heißt es vom Bezirksfeuerwehrkommando Spittal. Der Löscheinsatz dauerte die ganze Nacht. Die Stichflammen waren teilweise bis zu 20 Meter hoch, schildern Feuerwehrleute.

Montag konnte Einsatzleiter Erich Dertnig von der FF Mühldorf aber vorsichtige Entwarnung geben. "Wir haben die Brandstellen eingekreist und im Griff. Seit vier Uhr früh ist die Lage entspannt. Es ist kein Feuer mehr zu sehen. Jetzt geht es darum, die Glutnester zu bekämpfen", sagte Dertnig zur Kleinen Zeitung. Der Waldboden musste umgegraben werden und die Glutnester wurden mit Wasser abgelöscht. Am Vormittag gingen zusätzlich zu 100 Feuerwehrleuten noch 40 Männer des Bundesheeres, des Pionierbataillon 1 aus Villach, ins Gelände, um ein Aufflammen der Glutnester zu verhindern. "Auch zwei Heeres-Hubschrauber und zwei Helikopter des Innenministeriums sind im Einsatz", berichtete Dertnig.

Stundenlanger Kampf gegen das Feuer
Stundenlanger Kampf gegen das Feuer © KK

Die Löscharbeiten in der Nacht auf Montag waren schwierig, das Gelände ist steil und liegt auf 800 bis 900 Metern Seehöhe, schildert Dertnig. Bevor es finster wurde, sei die Situation besonders gefährlich gewesen. "Das Feuer wurde durch den Wind massiv angefacht und fraß sich wegen des sehr trockenen Bewuchses bis auf 900 Meter Seehöhe hinauf", heißt es in einer Presseaussendung des Bezirksfeuerwehrkommandos Spittal. Doch die Einsatzkräfte zu Boden und zu Luft gaben alles. "Die Hubschrauber haben von oben aus die Brandbekämpfung gemacht und unsere Bodentruppen von unten. Es wurde die ganze Nacht durchgearbeitet", sagte Dertnig.

Wärmebildkamera im Einsatz

Vom Hubschrauber „Flir“ aus wurden bei Dunkelheit mit einer Wärmebildkamera Aufnahmen gemacht, um die Bereiche mit Glutnestern im Boden ausfindig zu machen. Nach ersten Schätzungen sind sieben bis zehn Hektar Wald stark betroffen, resümiert Walter Egger, Sprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Spittal. Die Ursache für den Brand ist laut Polizei derzeit noch unbekannt.

Insgesamt standen am Sonntag und in der Nacht auf Montag 25 Feuerwehren mit rund 270 Personen im Einsatz, sowie  Hubschrauber des Innenministeriums, das Kommunalfahrzeug der Stadtgemeinde Spittal, ein RTW-Team des Roten Kreuzes und zwei Streifen der Polizei. Auch Landwirte aus Mühldorf haben die Einsatzkräfte unterstützt.

Brandwachen wurden eingerichtet. "Brand aus" kann auch Dienstagfrüh nicht gegeben werden.

Erst vor wenigen Tagen war es zu einem Brand am Burgstallberg gekommen. Das Löschwasser hatte eine bizarre Eislandschaft gebildet.

Aufgrund der in Kärnten vorherrschenden Trockenheit gibt es derzeit überall ein Feuerverbot. Seit Jahresbeginn wurden in Kärnten bereits mehr als 85 Waldbrände gezählt.