Die Wienerin Ingrid Brudl wandte sich mit einem sehr berührenden Brief an die Kleine Zeitung. Sie erfuhr vor neun Monaten die „äußerst liebevolle und einfühlsame Unterstützung von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes Spittal“. Die Helferinnen des Kriseninterventionsteams (KIT-Teams) halfen ihr in den „schwersten Stunden ihres Lebens“. „Sie waren Halt und Anker und ließen mich Menschlichkeit, Nächstenliebe und Mitgefühl spüren“, schreibt Brudl, der es erst nach monatelanger Trauerarbeit möglich war, sich bei Daniela Fischer und Natalie Bär vom KIT-Team zu bedanken.

„Die beiden waren am 28. Dezember 2022, als mein geliebter Mann am Weißensee auf der Langlaufloipe mit 60 Jahren einen plötzlichen Herztod erlitt, an meiner Seite“, schildert die Wienerin. Das Ehepaar war unbeschwert und glücklich in die wunderbare Gegend gekommen, mit dem Plan, Silvester mit Verwandten zu feiern, die verschneite Landschaft des Weißensees zu genießen, Eislaufen, Langlaufen, spazieren zu gehen und die Seele baumeln zu lassen.

"Glückliches Leben endete abrupt"

„Doch als sich mein Mann Harald alleine auf den Weg zur Langlaufpiste machte, weil ich ihn nach einer Knie-Operation nicht begleiten konnte, endete unser überaus glückliches Leben abrupt. Nichts war mehr so, wie es vorher war. Es war das letzte Lächeln, das ich von meinem Harald gesehen hatte. Die herrliche Sonne, der glitzernde Schnee und ein strahlend blauer Himmel waren die letzten Eindrücke, die mein Mann noch voller Vorfreude auf das Langlaufen genießen konnte“, schildert die Frau, die zwei Stunden später vom Notarzt erfuhr, dass ein Ärzteteam ihren Mann auf der Piste reanimiert und einen Hubschrauber angefordert hatte.

„Mein Mann verstarb noch auf der Piste. Einige Stunden später teilten mir zwei Polizistinnen die furchtbare Nachricht mit und es zerriss mich gefühlt in Tausende Einzelteile. Ich konnte nicht mehr atmen und stand unter schwerstem Schock. Der Schmerz war unendlich. Man kann gar nicht beschreiben, wie man sich in so einem Moment fühlt, er kam wie ein Tsunami über mich.“

"Damen gehen einer bewundernswerten Aufgabe nach"

Daniela Fischer ist die Bezirkskoordinatorin des Kriseninterventionsteams in Spittal
Daniela Fischer ist die Bezirkskoordinatorin des Kriseninterventionsteams in Spittal © KK/ROTES KREUZ
„Eine wirklich außergewöhnliche Form der Anerkennung. Es ist selten, dass sich jemand die Mühe macht, uns einen so ausführlichen Brief zu schreiben", sagt Natalie Bär.
„Eine wirklich außergewöhnliche Form der Anerkennung. Es ist selten, dass sich jemand die Mühe macht, uns einen so ausführlichen Brief zu schreiben", sagt Natalie Bär. © KK/ROTES KREUZ