In den vergangenen 90 Jahren besuchten über 20.000 Gäste die Fraganter Jugendherberge, daher war es an der Zeit für eine umfassende Sanierung. Die Tatsache, dass diese letztendlich in einem Totalabriss endete, da das Gebäude bis auf die Grundmauern abgenutzt war, sorgte für Aufregung und führte zu einem behördlichen Baustopp. Das Projekt dauerte letztendlich sieben Jahre und wurde durch den Bau in alpinem Gelände erschwert. Eine Besonderheit war, dass der Neubau als Umweltbaustelle konzipiert war. Ende August waren 15 Jugendliche und Jugendleiter unter der Leitung von Daniel de Petris in der Fragant, um den Hüttenbau zu unterstützen. Dabei wurde eine Permakultur rund um die Hütte angelegt, ein Kompostkonzept entwickelt und ein Lagerfeuerplatz hergerichtet.

Die Projektleiter Daniel de Pretis und Julian Becker, die Jugendleiter Viktoria Klammerth und Christoph Kircher arbeiteten mit Freiwilligen auf der Fraganter Jugendherberge
Die Projektleiter Daniel de Pretis und Julian Becker, die Jugendleiter Viktoria Klammerth und Christoph Kircher arbeiteten mit Freiwilligen auf der Fraganter Jugendherberge © Leonie Katholnig

Die Herberge wurde am 30. September feierlich eröffnet. Anwesend waren unter anderem Landesrätin Sara Schaar (SPÖ), Clemens Matt (Generalsekretär, Leiter der Geschäftsleitung des Alpenvereins), Karl Selden (Vorsitzender Alpenverein Klagenfurt), Nicole Slupetzky (Vizepräsidentin des Alpenvereins) und Bürgermeister von Flattach Kurt Schober (ULF).

Bauweise erinnert an den Kupferabbau

Die Selbstversorgerhütte auf 1800 Höhenmetern soll nun ganzjährig bewohnbar sein und auch Schulen oder sozialen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Die Herberge bietet 36 Matratzenlager-Betten, acht Betten für Betreuungspersonen, ein barrierefreies Erdgeschoss und einen Mehrzweckraum mit einer Boulderwand. Im Zuge des Neubaus wurde auch die Wasserversorgung saniert sowie eine neue Materialseilbahn installiert. 

Landesrätin Schaar an der Boulderwand mit Karl Selden
Landesrätin Schaar an der Boulderwand mit Karl Selden © Büro Landesrätin Schaar

Der Anbau ist mit Kupfer verkleidet. Architekt Christoph Milborn wollte damit an den einstigen Kupferabbau in der Region erinnern und stellte den Eingang zum Stollen im Berg dar. Der Neubau der Fraganter Jugendherberge kostete etwa drei Millionen Euro. Das Land Kärnten förderte den Neubau aus Mitteln der Referate Gemeinden, Tourismus und Jugend mit rund 300.000 Euro. Zusätzlich flossen EU- und Bundesmittel, ein Beitrag des Kärntner Wasserwirtschaftsfonds sowie zahlreiche Spenden.