Die Ausstellung „Gewänder des Gnadenbildes Maria Luggau“ im Kloster zeigt über 20 verschiedene Kleider der Pietá. Das Herzstück der Luggauer Wallfahrtskirche ist das Gnadenbild am Hochaltar. „Hierher kommen die Wallfahrer mit ihren Anliegen, Krankheiten, Leiden und Sorgen und bitten die Schmerzensmutter um Trost und Hilfe“, schreibt die pensionierte Lehrerin Edith Unterguggenberger in einem Büchlein, das als Begleitheft zur Ausstellung dienen soll.

Zusammen mit dem Servitenpater Norbert M. Harm hat sie eine Liste und einen Jahresplan zum Wechsel der Kleider, je nach Anlass, erstellt. Anna Steinwender aus St. Lorenzen im Lesachtal hat reparaturbedürftige Kleider fachgerecht ausgebessert und zwei neue Kleider aus kostbarem Brokatstoff genäht.

Aus Traumvision entstand eine Kirche

Die Pietà mit in dem Kleid, das vor zehn Jahren anlässlich 500 Jahre Kloster Maria Luggau angeschafft wurde
Die Pietà mit in dem Kleid, das vor zehn Jahren anlässlich 500 Jahre Kloster Maria Luggau angeschafft wurde © (c) Hans Guggenberger

Das Gnadenbild ist eine kleine spätgotische Statue der Schmerzensmutter, die den Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoß trägt. Die Figur wurde von einem Osttiroler Bauernschnitzer angefertigt, der den Auftrag von Helena aus Oberluggau bekam. Sie hatte 1513, als sie nach der schweren Arbeit am Kornacker einschlief, eine Traumvision, in der sie gebeten wurde, an dieser Stelle eine Kirche zu bauen.
Die Pietà war in den ersten Jahren unverhüllt. Erst um 1600, als die Kirche auch innen fertig war, wurde die Statue mit wertvollem Schmuck und Edelsteinen geziert und erhielt erstmals ein Kleid. Entsprechend der kirchlichen Festzeit wird dem Gnadenbild das Kleid gewechselt. Das darf nach alter Regel nur der jeweilige Prior des Klosters tun. Ist das Kleid getauscht und die Krone wieder aufgesetzt, stellt der Prior das Gnadenbild wieder auf seinen Thron oberhalb des Tabernakels am Hauptaltar.

Eine Spenderin war Kaiserin Maria Theresia

Als Aufbewahrungsort der kostbaren Kleider dient ein Schrank in der Sakristei. Jede Lade ist für ein Kleid vorgesehen und trägt den Namen des Spenders und die Jahreszahl der Schenkung. „Ältere Kleider, teils verschlissen und mit verschossenen Farben, lassen sich wegen fehlender Hinweise nicht mehr ihren Spendern zuordnen und ein Großteil der Kleider ist auch nicht mehr vorhanden“, liest man im Begleitheft.