Sich ganzjährig selbst mit Junggemüse zu versorgen, und das ohne eigenen Garten, diese Idee verwirklichen Sandra Mitterberger und Magdalena Rauter mit ihrem Start-up "Sprossenliebe". Die zwei Schwestern aus Bad Kleinkirchheim bieten dafür eigene Anzuchtsets für sogenannte "Microgreens", also Sprossen, die bereits Blattgrün entwickelt haben, an.
"Dafür braucht es nur Sonne, Luft, Wasser und eben das Saatgut, das sich in den vertikal aufstellbaren Anzuchtschalen platzsparend entwickeln kann", schildert Rauter. Je nach Sorte - von Brokkoli, Radieschen, Rettich oder Erbsen bis hin zu Exoten wie Koriander oder Amaranth - ist das Mikrogrün bereits nach 10 Tagen erntereif.
"Farm-to-table" oder von der Festbank auf den Tisch
Am Ottingerhof wurden die Microgreens zum neuen Betriebszweig: "Je nach Saison bauen wir im Gewächshaus zwischen 20 und 30 verschiedene Sorten an. Abnehmer sind die regionale Gastronomie und Hotellerie", erzählt Rauter. Im "Urban farming", das durch Mikrogrün mit wenig Zeit- und Platzaufwand möglich wird, sieht sie ein großes Zukunftspotenzial: "Die Transportwege und lange Lagerzeiten fallen weg. Auch das Problem der Nitratbelastung durch die Landwirtschaft wird umgangen." Die Superfoods haben Studien zufolge außerdem ein Vielfaches der Nährstoffe von ausgewachsenem Gemüse zu bieten.