Die Wahl der „Köpfe des Jahres 2020“ war ein voller Erfolg. Bis 10. Jänner haben die Kärntner abgestimmt. Seit 18 Uhr stehen die Sieger für Oberkärnten und Osttirol fest. Wir gratulieren herzlich! Was diese Kandidaten besonderes leisten, verraten ihre Kurzportraits:

Siegerin in der Kategorie starke Persönlichkeiten

Sie baute ein Netzwerk für soziale Wärme auf

Eva Altenmarkter-Fritzer kann es kaum glauben, als sie die Auszeichnung in Händen hält. „Ich bin berührt“, sind ihre Worte. Die Leser wählten sie für ihre unerschöpfliche Aufbauarbeit zur „starken Persönlichkeit“. Sie ist die Begründerin des Vereins Dorfservice, der als Ziel hat, das Sozialkapital in der Region zu fördern: „Wir haben vor mehr als 15 Jahren die Frage gestellt, was das Dorf braucht, und festgestellt, dass es Lücken im sozialen Netz gibt.“ Das war der Beginn dieser Erfolgsgeschichte. Mittlerweile zählt das Dorfservice 15 Mitgliedsgemeinden und 150 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Diese übernehmen Fahrtendienste, begleiten Klienten zum Arzt oder leisten Besuchs- und Hilfsdienste für ältere und hilfsbedürftige Menschen. „Als wir das Projekt präsentierten, hieß es, das schaffen wir alles nicht. Heute ist diese Art der Zusammenarbeit Standard geworden. Unsere Klienten sagen, das ist das Beste, das uns je eingefallen ist.“ Ein Zuspruch, der Auftrieb gibt.

Eva Altenmarkter-Fritzer
Eva Altenmarkter-Fritzer © Klz/Kulmer

Sieger in der Kategorie Erfindergeist

Mit seinen Designs will er die Welt erobern

In der Pro-7-Austria-Show „Design Dream – ein Raum wird wahr“ hatte der Millstätter Thomas Weinbrenner 2019 seinen großen Auftritt. In dem Format, das die besten Interior Designer sucht, schaffte er es auf den vierten Platz. Seither hat sich im Leben des 30-Jährigen so einiges getan. Er hat sich als Designer von Leuchtelementen aus Beton, Holz und Metall nebenberuflich – er arbeitet im Küchenstudio Mahler Artha in Spittal – selbstständig gemacht. Der Tischler, der ein College für Innenarchitekten und Möbeldesigner absolvierte, will mit nachhaltigen Leuchten im Upcycling-Stil noch heuer den Markt erobern. Wenn es nach ihm geht, sollen in späterer Folge auch Deko-Elemente und Möbelstücke folgen. „Ich will die Welt neu erfinden“, sagt Weinbrenner lachend, seine Auszeichnung für „Erfindergeist“ in Händen haltend. „Ich habe schon mit 15 Jahren gemerkt, Tischler zu sein allein reicht mir nicht. Ständig habe ich Bilder gemalt, Sachen dekoriert und eingerichtet.“

Thomas Weinbrenner
Thomas Weinbrenner © Klz, Kulmer

Siegerin in der Kategorie Sport

Sie trainiert hart für ihr großes Ziel: die US Open

Mit ihren elf Jahren weiß Sophia Wassermann aus Penk schon ganz genau, was sie will: „Bei den US Open mitspielen, und wenn es geht, gewinnen!“ Eine schlagfertige Antwort, aber nicht zu dick aufgetragen, wie ihr Ehrgeiz unter Beweis stellt. Das Tennistalent trainiert für diesen Traum hart. Bis zu vier Mal pro Woche ist der Tennisplatz ihr Zuhause. Von welchen Spielern kann sich die Mölltalerin etwas abschauen? „Meine Vorbilder sind Dominic Thiem und Serena Williams.“ Was sie an dieser Sportart so faszinierend findet, ist schnell auf den Punkt gebracht: „Man muss nicht immer die gleichen Schläge machen.“ Und: Natürlich mit Köpfchen spielen. Bei den Kids-Landesmeisterschaften in Pörtschach holte sich die Gymnasiastin, die das BRG in Spittal besucht, den Sieg.
Mit fünf Jahren fing die Sportlerin beim TCU in Obervellach an, mittlerweile spielt sie bei der Spielgemeinschaft Millstätter See. Ihr Trainer ist Martin Taudes, Obmann des Tennis- und Leistungszentrums Oberkärnten. Er prophezeit ihr eine erfolgreiche, sportliche Zukunft.

Sophia Wassermann
Sophia Wassermann © Klz, Kulmer

Sieger in der Kategorie Kultur

Er träumt von einer lebensgroßen Statue

Ob „schiacher“ Klaubauf, ehrwürdige Heiligenfigur oder ausdrucksstarke Bronzestatue: Bildhauer Gerold Leitner gibt ihnen ein Gesicht. Der Osttiroler Künstler arbeitet mit unterschiedlichen Materialien und widmet sich vielen Themen. „Ich will mich nicht einschränken. Wenn du mit offenen Augen durchs Leben gehst, findest du Oberflächen in der Natur, und Themen. So wie die Charaktere verschieden sind, sind es auch meine Arbeiten“, erzählt der Prägratner. Der 28-Jährige hat dem legendären Red Bull Dolomitenmann seinen Stempel aufgedrückt, indem er für den 33. Bewerb neue Siegertrophäen entworfen und gestaltet hat. Erstmals nach 32 Jahren gab es für die Sieger des härtesten Teambewerbs der Welt 2020 ein neu kreiertes Erinnerungsstück an den Sieg, gefertigt aus Bronze, gemacht in Osttirol.
Der Künstler fiebert einem Ziel entgegen: „Mein großer Traum ist, eine lebensgroße Bronzefigur zu fertigen. Mittlerweile gieße ich dafür die Bronze selbst.“ So rückt die Erfüllung seines Traumes Guss für Guss in Reichweite.

Gerold Leitner
Gerold Leitner © Klz, Kulmer

Siegerin in der Kategorie junge Talente

Ihre nächste Filmrolle ist schon in Sicht

Ich träumte schon als Kind davon, einmal in einem Film mitzuspielen. Als ich in der Zeitung gelesen habe, dass sie für einen Kinofilm noch Rollen besetzen, bin ich nach Klagenfurt gefahren und habe es einfach probiert“, erzählt Marii Weichsler. Sie hat beim Casting überzeugt und die Rolle der „Ida“ bekommen. Die 17-jährige Drautalerin feierte mit dem Jugendfilm „Das schaurige Haus“ im Oktober 2020 ihr Filmdebüt. Die Dreharbeiten in Bad Eisenkappel und Wien mit Regisseur Daniel Prochaska liegen mittlerweile schon zwei Jahre zurück. Aktuell winkt aber die nächste Filmrolle: „In zwei Wochen drehe ich wieder einen Kinofilm und freue mich schon sehr.“ Der Traum vom Schauspielen hat sich also eindeutig erfüllt. Scheinwerferlicht bringt sie nicht ins Schwitzen, sondern zum Strahlen.

Marii Weichsler
Marii Weichsler © Klz, Kulmer

Allein schon die Tatsache, als „Kopf des Jahres“ nominiert zu sein, löste bei der jungen Schauspielerin Begeisterung aus. Dass sie nun sogar als Siegerin „gefeiert“ wird, ist für die HLW-Schülerin aus Kleblach-Lind eine große Überraschung: „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.“

Videodreh wurde zur Überraschung

Eine feierliche Abschlussgala für die Sieger kann es heuer nicht geben. Aber alle Sieger wurden von einem Videoteam besucht. Die Freude über den Sieg ist diesem Kurzfilm festgehalten. Eine schöne Erinnerung an eine spannende Wahl: