Die Bahnhofstraße ähnelt einem architektonischen Gruselkabinett“, sagt Kunsthistoriker Otmar Rychlik über Spittal. Oder: „Solange man aus der Stadt raus schaut, ist alles gut.“ Noch ein Beispiel gefällig? „Spittal leidet unter einer extremen Fragmentierung. Die Stadt sieht aus, wie ein Gebiss, dem ein paar Zähne fehlen. Und in diesen Lücken sind vielfach Parkplätze entstanden.“ Der Lehrende am Studiengang Architektur an der Fachhochschule ging in einem Impulsvortrag mit der Stadt hart ins Gericht. „Die Gestaltung der Stadt muss wieder eine Herzensangelegenheit werden, so kitschig das klingt. Ich rate zu einem Fachgremium, das den Bürgermeister als erste Bauinstanz berät und wieder höheres ästhetisches Bewusstsein schafft“, sagt Rychlik, der Spittal seit 16 Jahren kennt.