Millstatt bastelt seit Jahren konsequent an seinem Kulturimage. Der Tanz spielt dabei bislang eine Nebenrolle. Umso begrüßenswerter ist die Entscheidung, bei der Trippel-Eröffnung des Millstätter Kultursommers, der Landesausstellung "kärnten.wasser.reich" und des Internationalen Skulpturensymposions "WasserSteine" die Kunstgattung Tanz in den Mittelpunkt zu rücken.

Tanzabend. Der dreiteilige Tanzabend Positionen 09, kuratiert von Eleonore Schäfer und Andrea K. Schlehwein, im Rittersaal des Stifts Millstatt verortet konsequent unterschiedliche Ausprägungen von zeitgenössischem Tanz.

Identität. Positionen 09 startet mit "La Valse", einem Solo aus dem Tanzstück "unmerklich drängen fingerspitzen" von Andrea K. Schlehwein. Präzise pendelt die Choreografie zwischen Pantomime und deren tänzerischer Abstraktion in Raum und Zeit, wenn Fang Yun Lo ausgehend von ihren Händen ihre Identität hinterfragt. Ein Ansatz, der auf die künstlerische Heimat von Schlehwein, den Elementaren Tanz der 1920iger Jahre in Deutschland verweist.

Freude am Tanz. Ganz anders Igor Sviderski mit seinem Solo "no name": Der slowenische Tänzer, Choreograph und Dozent für Tanz graduierte ursprünglich an der Ballettakademie in Stockholm ehe er sich zeitgenössischen Tanzformen öffnete. Mit hoher Körperspannung und einem für das Ballett typischen Bewegungsfluss in der Vertikalen manifestiert er in komplexen Schrittkombinationen, Drehungen und Sprüngen seine Freude am Tanz.