Es war der 17. Jänner 1988. Das letzte Rennen vor den Olympischen Spielen in Calgary. Da startete Alberto Tomba beim Weltcup-Slalom in Kleinkirchheim. Der Italiener hatte bis zu diesem Tag noch nie ein Rennen in Österreich gewonnen, war noch weit davon entfernt ein Super-Start zu sein. An seiner Seite: Robert Brunner.

Mädchen für alles. Der Südtiroler führte den Läufer aus Bologna praktisch an der Hand durch den Zirkus: "Vor dem Torlauf hat er noch zu mir gesagt - da habe ich keine Chance, das ist zu schwer für mich." Am Ende triumphierte Alberto mit zwei Sekunden Vorsprung, gewann damit die Generalprobe für die Spiele, wo er sich Gold im Slalom und RTL holte. Ich war 13 Jahre mit ihm auf Tour - Tag und Nacht", betonte Brunner, "am Ende musste ich sogar die Rendezvous-Termine koordinieren." Auch wenn das "Mädchen für alles" bei allen 50 Erfolgen von "Tomba la Bomba" dabei war, so erinnert er sich doch ganz besonders an den in Kleinkirchheim.

Der Erste. "Als Alberto im Ziel den Helm vom Kopf nahm, warf ich ihm ein Stirnband mit dem Namenszug seines Sponsors zu. Da er keine Hand frei hatte, fing er es mit dem Mund auf. Er war der erste in Italien, der einen Kopfsponsor hatte." Brunner erklärte auch warum: "Zu der Zeit durften die Athleten noch keine eigenen Kopfsponsoren tragen. Erst im Winter 1987/88 erlaubte das die FIS. Und der Fruchtsaft- und Marmelade-Konzern Zuegg stieg bei Alberto ein. Ebenfalls noch unbekannt waren jene Damen und Herren, die heute dafür sorgen, dass die Sponsoren der Aktiven richtig im Bild sind. Ich war der Erste, hab' so quasi meinen Beruf selbst erfunden."

Sekt dabei. Heute betreut und das im wahrsten Sinne des Wortes "Robi" die ÖSV-Herren: "Wann immer einer etwas braucht oder ein Problem hat weiß er - ich bin da und sehr verschwiegen, wenn es sein muss. Zur Betreuung gehört auch die richtige Kost wie Südtiroler Speck, Käse, Sekt und der Trostschluck aus dem Flachmann." Seit sieben Jahren trägt die 56-jährige Stimmungskanone nun schon das ÖSV-Gewand. Für das Wochenende tippt er auf keinen so klaren Erfolg wie jenen von 1988: "Sowohl im RTL wie auch im Slalom wird der Vorsprung des Ersten auf den Zweiten nicht groß sein. Zu gut sind die Athleten. Meine Buam sind sehr gut in Form, freuen sich auf die Heimrennen, denn nur die sind richtige Rennen. Eines kann ich sagen - eine Flasche Sekt hab' ich im Ziel mit."