High-Heels-Tanzworkshops, Samba-Auftritte, brasilianische Akkordeon-Rhythmen, Bauchtanz für Anfänger, eine zweisprachige Kinderbuch-Präsentation und Musik, die zum Hüftenschwingen mit Sambatänzerin Karol Silva animieren soll – in Gmünd wird es bunt. Von 27. bis 29. September findet das 7. Brasilianische Kulturfestival „Brazil meets Gmünd“ im Stadtsaal im Schloss Lodron statt.

Neben den Künstlern werden auch zahlreiche südamerikanische Ehrengäste anreisen, unter ihnen der brasilianische Botschafter Nelson Antônio Tabajara de Oliveira. Sie alle werden auf Bürgermeister Josef Jury, der die offizielle Eröffnung der Benefizveranstaltung vornehmen wird, treffen.

Veronica Schell organisiert das Fest
Veronica Schell organisiert das Fest © KK/Brazil meets Gmünd

Die Magie Brasiliens, Vereinsarbeit und Tanz

Mit Musik – unter anderem von „Derico Alves & Band“ – sollen die Besucher zum „Mittanzen, Lachen, Hüften schwingen und gemeinsamen Feiern“ animiert werden, wie Initiatorin Veronica Schell vom Verein „Austria Brasil“ verrät: „Es wird eine spektakuläre Show, die es sonst nur in großen Städten wie Rio de Janeiro gibt.“ Sie rief die Veranstaltung ins Leben, um etwas von der Magie ihrer Heimat in die Künstlerstadt zu holen.

Vor 20 Jahren zog es die Bauingenieurin und Journalistin nach Kärnten. „Anfangs war es schwer für mich, eine Arbeit zu finden. Ich wollte mich umschulen lassen, habe aber andauernd Absagen bekommen. Ich wollte mich aber nicht unterkriegen lassen, habe mich der Kultur gewidmet, mit dem Tanzen begonnen und mir einen Freundeskreis aufgebaut. Um offiziell ein Projekt umsetzen zu können, mussten wir einen Verein gründen. Seitdem fördern wir die Ausbildung von Kindern in meiner Heimat und spenden die Einnahmen unseres Festivals.“

Derico Alves wird mit seiner Musik für gute Stimmung sorgen
Derico Alves wird mit seiner Musik für gute Stimmung sorgen © KK/Brazil meets Gmünd

Ein Fest im Zeichen der Freundschaft

Unterstützt wird sie dabei von langjährigen Freunden aus ihrer Heimat, wie Bruno und Suzy Thaler. Sie sind Teil von „Dreizehnlinden“, einer Delegation und brasilianischen Gemeinde, die 1933 vom ehemaligen Landwirtschaftsminister Andreas Thaler gegründet wurde. Sein Enkel und seine Urenkelin reisen für das Festival nach Gmünd, ebenso wie Künstlerin Ariell Guerra, die sich um das Bühnenbild kümmern wird. Auch Repräsentanten aus dem Amazonas-Gebiet – unter ihnen der bildende Künstler Juarez Lima – werden vor Ort sein. Sie stellen Heilpflanzen aus ihrer Heimat vor und wollen damit auf die Brände im Urwald aufmerksam machen.

Das Festival ist ein Gemeinschaftsprojekt
Das Festival ist ein Gemeinschaftsprojekt © KK/Brazil meets Gmünd

Die Bereitschaft für einen guten Zweck und das Festival in die Künstlerstadt zu reisen, rührt Schell: „Wir haben fast keine Sponsoren, da es Förderungen meist nur für einheimische Programme gibt. Mit Freundschaft und Zusammenhalt ist es uns trotzdem gelungen, etwas Großes zu bewirken. Das ist unsere Botschaft. Man sollte nie aufgeben, das Leben genießen und positiv denken.“ Diese Lebensfreude kommt auch dem Tourismus und der Gastronomie in der Künstlerstadt zugute. Sie können sich auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachsaison freuen. Neben all den Künstlern und Helfern reisen auch zahlreiche Gäste, unter anderem aus Deutschland und Italien, an.